23./24.12.2016
Florian
Nach einer guten Nacht Schlaf erkunden wir am 23. Dezember Rotoava. Zwei kleine Geschäfte - gar nicht so schlecht bestückt. Ich entdecke eine Ankündigung: Weihnachtsfeier in der örtlichen Sporthalle um 18:00 Uhr. Wir besuchen diese "Sporthalle", ein großes Dach mit Basketballplatz darunter; Seitenwände braucht man hier nicht. Die Bühne ist aufwändig dekoriert - das lässt einiges erwarten und da uns Starkregen an der Rückkehr zum Boot hindert, bleiben wir bis zum Konzert.
Die Qualität ist "bemüht" - die Lautsprecheranlage ist übersteuert, die Sänger gehen von der Bühne noch während eines Stückes ab, Hunde laufen im Zuschauerraum umher, am Rand des Daches wird Essen zubereitet, sodass das Bruzzeln der Pommes Frites im heißen Öl die Darbietungen untermalt, der Zuschauerraum ist zu 20 % gefüllt, die Menschen applaudieren wann und wie es ihnen gefällt, und irgendwie weiß man nicht so recht, ob das nun die Generalprobe oder bereits das Konzert ist. Jedenfalls ist es sehenswert. Als der Starkregen kurz nachlässt flüchten wir zurück aufs Schiff.
Am 24. Dezember genießen wir ein gemeinsames - pot luck - Weihnachtsessen (jeder bringt, was er hat) auf der Cinderella gemeinsam mit unseren Freunden.
Anschließend gehts um 18:00 Uhr in den Weihnachtsgottesdienst. Die katholische Kirche ist brechend voll. Sie ist mit Muscheln und Blüten wunderbar geschmückt. Die Menschen singen mit Begeisterung und die Stimmung ist sehr festlich - nur heiß ist es, richtig heiß - so um die 32 ° Grad. Der Diakon (Priester gibt es hier praktisch nie zu sehen) meint:" Ja heiß ist es, aber es ist ja Weihnachten, da ist es immer heiß." Grüß Gott auf der Südhemisphäre.
Nach der Messe werden wir durch Starkregen vom Heimweg abgehalten. Wir stellen uns bei einer Familie unter deren Vordach unter. Sie bereiten gerade ihr Weihnachtsessen vor. Die Dame des Hauses hat 10 eigene und 4 adoptierte Kinder. Sie bringen uns Bier, aber wir lehnen dankend ab, ein Glas Wasser ist ausreichend und wir wollen die Gastfreundschaft nicht überstrapazieren - Bier ist ob der hohen Preise ein Luxusgut hier.
Schließlich läßt der Regen genug nach, dass wir auf die ESPERANZA flüchten können, wo der Gabentisch gedeckt ist und wir gemeinsam Weihnachten feiern.
Es ist sehr stimmungsvoll, wenngleich ein völlig anderes Weihnachten als zu Hause - Weihnachten auf Fakarava.
p.s.: Internet ist ein "Glückspiel" hier; aber eigentlich eh erstaunlich, das man am Ende der Welt überhaupt Internet hat.
Dafür haben wir hier in der Heimat erst heute wieder Internet. Wegeñ
AntwortenLöschenStarkem Sturm war alles, sogar das Telefon ausgefallen!