Donnerstag, 11. Dezember 2014

GUT ANGEKOMMEN

Martina

Die Nacht war zu vergessen. Die Boje schlägt immer wieder gegen unseren Rumpf, dann fallen extrem starke Fallböen über die Bucht und ziehen all unsere Aufmerksamkeit auf sich. Ja und dann sitzt uns natürlich auch die gebrochene Wasserstagverankerung im Nacken. Deshalb ist auch um 5 h in der Früh Tagwache, denn wir haben knappe 60 Seemeilen - und zwar mangels Wasserstag ohne Genua - vor uns, und die Marina in Pointe á Pitre auf Guadeloupe wollen wir auf alle Fälle bei Tageslicht ansteuern. Zu viele Untiefen und Fahrwasserbetonnungen gilt es zu beachten und auf diesen Nervenkitzel können wir verzichten.
Im Windschatten von Dominica fahren wir unter Motor und mit etwas unterstützender Strömung gute 5,5 Knoten. Am Nordkap kommt dann endlich Wind auf, dafür trifft uns dann aber wieder eine schon befürchtete Westströmung und versetzt uns um gute 10°. So kämpfen wir Stundenlang hart am Wind mit Motorunterstützung, bis schließlich an der Südwestspitze von Guadeloupe der Wind absolut einschläft. Alle Segel wieder runter und weiter Kurs 355° jetzt aber leider wieder mit einer Gegenströmung.



Unsere Geschwindigkeit fällt teilweise unter 4,5 Knoten, das wird knapp. Rundherum bilden sich Wolkentürme, Regenschauer rechts und links von uns, aber wir haben Glück. Bis auf ein paar wenige Spritzer kommen wir unserem Ziel näher. Und zu meiner Aufheiterung begleiten uns Delphine und einer davon schwimmt immer wieder seitlich und schaut mich lange an, als würde er sagen " ich bring dich gut nach Guadeloupe".



Ich suche mit dem Fernglas die Fahrwasserrinne, die auf unseren Karten eingetragen ist. Immer wieder beruhigend, wenn man sie entdeckt und wenn aus dem "Mikadosalat" ein zu erkennender Wasserweg wird. Zu unserer Freude kommen dann noch eine Fähre, ein Frachter und eine Hobbyregatta dazu - Herz was brauchst du mehr für deinen Adrenalinspiegel.



Die Einfahrt ist gefunden und Florian funkt die Marina an, und wir werden sehr gerne und sehr professionell aufgenommen. Vor dem Anlegemanöver werden wir doch wirklich zum ersten Mal gefragt in welche Richtung sich unser Heck beim retour fahren dreht. Also das nennen wir ein kompetentes Personal! Auch im Marinaoffice sprechen die Damen ein perfektes Englisch, das ist wirklich eine große Ausnahme in Frankreich. Ja wir sind wieder in der EU und unser Telefon ist aufgedreht.




2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Beiden,

    das mit dem gebrochenen Wasserstag hätte wirklich böse enden können! Gott sei Dank ist nichts passiert! Ich halte Euch die Daumen, dass die Reparatur gut klappt.

    Martina, Dein Delphin hat Euch gut nach Gouadeloupe gebracht... Und vielleicht ist unter Euren vielen Blog-Lesern ja auch ein Schutzengel dabei :-)

    Alles Gute und liebe Grüße,

    Werner

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  2. Bin froh, daß Ihr es gut nach Guadeloupe geschafft habt - und ja, Florian: nach unserem SMS - Austausch gestern Abend haben wir dann wirklich noch ein gutes Glaserl grünen Veltliner auf Euch 2 wackere Weltumsegler getrunken! :-)
    Viele liebe Grüße in die warmen Gefilde von Conny

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