Heute Morgen habe ich ein e-mail erhalten, dass mein Laufkollege Andreas Hahnreich letzte Nacht seinem Krebsleiden erlegen ist - mit 50. Der Grenada Halbmarathon wurde daher für mich ein Gedenklauf an Andi.
Beim gestrigen Hash haben sowohl Shamal, als auch ich erklärt, dass es unser Hauptziel ist den jeweils anderen zu besiegen - also vorbei mit der Gaude. Der Start war wie immer chaotisch - Grenada eben. ca. 120 Starter, bei der Startaufstellung ganz vorne die Kinder, dann die Frauen und dann die Männer - sehr g´scheit?!? Die Creme de la Creme der Grenadischen Läufer war vollständig am Start bei dieser größten Grenadischen Laufveranstaltung. Das Wetter war perfekt (für Grenada) - wolkig, kurz davor hatte es noch geregnet, also ca. 28 Grad, Luftfeuchtigkeit 99 %, aber keine Sonne.
Die Meute stürmte los und ich fand bald meinen Rythmus - Shamal im Blickfeld. Die Strecke ging Hügel rauf, Hügel runter, Hügel rauf, Hügel runter - sehr anspruchsvoll. Ich überholte Läufer um Läufer (vor allem die losgestürmten Schulkinder). Viele Kinder, barfuss oder in Socken, versuchten todesmutig meinen Angriff abzuwehren - das war witzig. Bei ca. 3 Kilometern überholte ich Shamal.
Es lief sehr gut, und Läufer um Läufer kam mir entgegen. Ab ca. 17 Kilometern wurde es aber doch anstrengend. Das Feld war schon so ausgedünnt, dass ich immer einige Zeit brauchte, bis ich zum nächsten Läufer aufgeschlossen hatte und ihn überholte.
Die Strecke war nicht für den Verkehr gesperrt und so mussten wir immer aufpassen, wenn wir in den Kurven die Innenseite suchten (zwecks kürzeren Weges); auch war es oftmals sehr unangenehm in den Abgasen zu laufen.
Schließlich erreichte ich St. George´s - da war es schon wirklich hart. Den Endspurt setzte ich zu früh an, denn irgendwie hatte ich mich hinsichtlich des Ziels verschaut - jedenfalls kam es nicht daher (offenbar war bereits aller Sauerstoff für meine Beine notwendig). Dann aber sah ich die Menschenmenge - allerdings nirgendwo eine Zielaufschrift. Ich spurtete unter dem Werbebanner des Sponsors des Halbmarathons durch und blieb stehen, da deuteten mir die Zuschauer - weiterlaufen, weiterlaufen - da schrie ich sie an - "Wo ist das Ziel", doch da hatte ich es bereits überlaufen, es war ca. 10 Meter hinter dem Banner - angeblich - eine schwach ersichtlich Linie am Boden - das Ziel.
Ich war fix und fertig und brauchte erstaunliche 30 - 40 Minuten, bis sich mein Kreislauf wieder so einigermaßen stabilisiert hatte - also voll am Limit (das Alter kann wohl nichts damit zu tun haben).
Aber es hätte nicht besser laufen können. Falls Andi mich "von oben" gecoacht hat, dann hat er seine Sache perfekt gemacht. Der Sieger (ca. 1:21) lief übrigen barfuss.
Ach ja; Shamal kam 15 Minuten nach mir ins Ziel - hätten wir das auch ein für allemal geklärt.
FLORIAN - DU BIST SPITZEEEEEEEEEEEEEEE ! ! ! :-)
AntwortenLöschenUnd echt - auch der Schönste im knallorangen Laufshirt unter all den anderen !
Da konntest Du ja gar nicht verlorengehen - man hätte Dich sofort wieder eingefangen! ;-)
CONNYNEBELKALTWETTERGRUSS aus Wien - bitte DRINGEND karibische Sonne rüberbeamen !!!