Montag, 10. November 2014

BLACK MONDAY

Florian

Vorweg auf Grund der Vielzahl an Anfragen ein Auszug aus meinem Violin-Konzertprogramm:

- What a wonderfull world
- Ave Maria (Gounod/Bach)
- Autumn Leaves
- Somewhere over the Rainbow
- Norwegische, Englische, Schottische und Dänische Melodien, die ich noch nie zuvor gehört habe

So aber nun zu meinem heutigen Blogg:

An manchen Tagen bleibt man besser im Bett.

Ich bin heute bereits um 7 Uhr aufgestanden, um den Bus um 7:30 zu erwischen, um Kerosin für unseren Herd in Scarborough - der Hauptstadt - zu kaufen. Von einem Segler aus Schweden habe ich von einer Tankstelle dort erfahren, die Kerosin verkauft. Dort soll ein Liter nur 1,5 TT (= ca. 20 EUR-Cent) kosten, gegenüber 5-7 EURO in Europa. Also bin ich mit 2 Kanistern ausgezogen um 15 Liter zu kaufen.

Ich war um 7:15 Uhr an der Bushaltestelle und - nichts - kein Bus. Es wurde 8 Uhr und 9 Uhr - kein Bus. Dafür kam ein kleines Kreuzfahrtschiff, dessen 10 m Beiboot am Dingisteg anlegen wollte; dort wo ich mein Dingi angehängt und versperrt hatte. In waiser Vorahnung ging ich zum Dingisteg zurück und fand bereits die Polizei und den Zollbeamten vor Ort, verärgert, dass mein Dingi dort abgesperrt lag. Sie meinten ich dürfe mein Dingi hier nicht herlegen und schon gar nicht absperren. Ich erklärte Ihnen, dass das die letzten drei Wochen kein Problem gewesen wäre, alles Segler ihre Dingis hier anhängen und mangels Absperrung Dingis gestohlen werden. Sie meinten ich solle ihnen keine Rede halten; ich teilte ihnen mit, falls sie keine Segler wollen, dann sollen sie es sagen und ich würde es den übrigen Seglern mitteilen und wir würden alle Tobago verlassen.

Als ich mein Dingi verlegt hatte kam der Zollbeamte und lächelte und meinte - "No Problem"; ich erwiderte seinen freundlichen Gruß und so gingen wir guter Dinge auseinander.

Als ich zurück bei der Bushaltestelle war kam glücklicherweise - um 9:45 - also mit über 2 Stunden Verspätung der Bus. In Scarborough angekommen ging ich zu der besagten Tankstelle - geschlossen am 8. und 9. November - heute ist der 10. November aber noch immer geschlossen. Man empfiehlt mir eine andere Tankstelle - 20 Minuten Fußmarsch später - große Tankstelle - man schickt mich weiter; mir reicht´s und ich hatsche zurück zur Busstation nach Scarborough.

Der Bus zurück nach Charlotteville fährt um 12:30 Uhr; es ist unglaublich, dass einem bis zur Abfahrt des Busses niemand erklären kann, ob und welcher Bus nach Charlotteville fährt. Irgendwann kommt ein Fahrer mit einer Tafel Charlotteville unter dem Arm aus der Busstation und den verfolgt man. Kein Wunder, dass einige der anderen einheimischen Busreisenden verärgert sind, manche im falschen Bus sitzen und manche dem Bus nachrennen, weil sie ihn verpasst haben.

In Charlotteville haben mir viele Fischer mitgeteilt, dass es in Roxborough - einem Ort auf halbem Weg zwischen Charlotteville und Scarborough - bei der Tankstelle Kerosin gäbe; ein Taxifahrer wollte mich sogar um 180 TT hin- und zurückfahren (was ich dankend abgelehnt habe, der Bus kostet 4 TT). Na gut, ausgestiegen in Roxborough - hin zur schönen neuen Tankstelle - kein Kerosin, nie gehabt, ich soll bei der kleinen Tankstelle im Ort nachfragen. Fußmarsch zur kleinen Tankstelle - kein Kerosin. Ich frage entnervt, ob es nicht irgendwo im Ort Kerosin gäbe. "JA, schon, im Haus nebenan" - man muss ihnen wirklich alles aus der Nase ziehen. Im Haus neben der Tankstelle verkauft ein Frau selbst abgefülltes Kerosin in 750 ml Weinflaschen um 5 TT die Flasche. Preis egal - ich kaufe 22 Flaschen und fülle meine Kanister; noch immer ein Eck billiger als überall bisher.

Mit einem der privaten Minibusse komme ich zurück nach Charlotteville und befördere meine kostbare Fracht gleich auf die ESPERANZA, um für das heutige Cricketmatch zwischen der örtlichen Schule und den Seglern rechtzeitig wieder da zu sein - da streikt der Außenborder wieder einmal.


Er geht nur mit voll gezogenem Choke mit Vollgas und dann gar nicht mehr. Also zurückrudern zur ESPERANZA. Ich zerlege den Motor und mir fällt der kleine Metallhaken, der den Chokehebel mit der Chokeklappe verbindet ins Wasser - und weg! Ich bastle mir aus Draht einen neuen Haken. Vergaser zerlegt und entleert, alle Düsen gereinigt - und - funktioniert wieder.

Erschöpft fahren Martina und ich an Land - Das Cricketmatch ist schon vorbei (28:27 für die Segler) und gönnen uns ein Arbeitsbier (ich zwei). Morgen geht´s zurück nach Grenada und da bekommt der Außenborder ein professionelles Service vom Fachmann; so zumindest der optimistische Plan; mal sehen- wir sind ja in der Karibik....

2 Kommentare:

  1. ich glaube Kommentar - erübrigt sich .
    eine andere Einstellung zu dingen , die uns " wichtig " sind . ist alles wichtig ?
    eine ruhige zeit wünschen wir euch Marlene und Peter

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  2. Florian, Danke für die Info über Dein Konzertprogramm - war ja bunt gemischt muß ich sagen!
    Also ich glaub ich muß mich wieder hinters Cello klemmen und wenn ich dann gut genug bin auf den 4 Saiten, komm ich mit der Marlene, die sich ihre Zither umgeschnallt hat und wir stellen wirklich den Hut auf - spiele aber auch für einen Porton eines guten Poisson Cru a la Tahitienne - der würde Euch ebenfalls schmecken, denke ich !
    Ja und zu besagter verwirrender Kerosin - Einkauf - Bustour kann ich nur sagen: Ihr seid in der Karibik - do is des halt so, es hätte stundenmäßig auch länger dauern können ! No Problem - wie der gute alter Karibianer eben sagt............. ;-)
    Wachauabendgruß nach einem Dienst-Schlenkerer gen Mailand und retour von Conny

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