09./10.05.2017
Florian
Wir legen an der
Zollmole an, eine zu hohe verrostete Mole, die für Frachtschiffe und Fischer
geeignet ist, für Segelyachten sicher nicht. Mit Mühe und vielen Fendern
schaffen wir das Anlegemanöver und uns von den verrosteten Molenwänden fern zu
halten.
Kurz nachdem wir angelegt
haben, kommt auch schon der erste Beamte an Bord, schaut, dass wir nichts Unerlaubtes
einführen, verrechnet 22,50 Paanga und schnorrt uns ein Bier ab. Kurz danach
kommen zwei Beamte vom Zoll und schließlich die Dame vom Gesundheitsamt. Ich
fülle eine Vielzahl an Formularen aus, dann darf ich zur Bank Geld abheben (900
Paanga gibt´s beim Bankomat um umgerechnet ca. 380 EUR) und die offenen
Gebühren (das Gesundheitsamt will auch noch 100 Paanga) begleichen. Dann sind
wir frei und verlegen uns an eine Boje vor dem Ort.
Wir gönnen uns ein
gutes Abendessen im Restaurant und einige Biere und die Anspannung der
vergangenen 24 Stunden löst sich schön langsam auf und Müdigkeit setzt ein, der
wir nun gerne nachgeben.
Nach 12 Stunden
traumlosem Schlaf beginnt ein grauer Tag in Neiafu, dem Hauptort von Vava´u,
Tonga. Auf zur Besichtigung! Zerbröselnde Straßen und Gehsteige, zerbröckelnde
Häuser, lieblose Geschäfte, fahrende Rostschüsseln, wenig Farben, viele Hunde und fast so viele Schweine
(ja hier grasen wirklich Schweine an fast jeder Ecke) – es erinnert mich an die besten Ostblockzeiten im tiefsten Ungarn
oder der Tschechoslowakei.
Eine mächtige Kirche thront über dem Ort, wir sind ja im sehr katholischen Tonga.
Tonga ist dritte Welt. Aber wir sind dennoch froh festen Boden unter den
Füßen zu haben und es gibt doch einige Köstlichkeiten. Am Markt erstehen wir Obst und Gemüse – sehr erfreuliches
Angebot.
Und es gibt sogar ein Eisgeschäft mit gar nicht so schlechtem Eis.
Als ich zurück an Bord
noch eine Besorgung mit dem Dingi erledigen muss, setzt – von einer Sekunde zur
nächsten – unsere Außenborderin „Auguste“ aus. Sie will wieder einmal Betreuung.
Ich versuche gegen den Wind nach Hause zu paddeln, was sich als fast unmöglich
erweist. Zum Glück sieht mich unser Bootsnachbar, kommt mit seinem Dingi und
schleppt mich ab. Also Auguste zerlegen, im Vergaser viel Schmutz, alles
reinigen. Der Schmutz im Vergaser deutet auf schmutziges Benzin hin. Ich tausche
das Benzin im Tank aus, baue alles wieder zusammen und – HURRAH! – nach 3 Stunden
Werkeln ist unsere Auguste wieder happy und läuft. Streicheleinheiten
erledigt!
Gott sei dank! lasst es Euch so gut wie möglich gehen...B.Mutti
AntwortenLöschenWie sich die Dinge so gleichen - auch bei uns zu Hause schierer Weltuntergang. Unwetter mit reichlichst Schäden weiter unten im Dorf. Ganze Hänge sind abgerutscht. Und zwei Stunden später - Land in Sicht - war wieder alles friedlich.
AntwortenLöschenGute Erholung!
Rudi
Iridium: nach einigen Irrwegen und Falsch Auskünften hab ich jetzt direkt auf der Iridium Homepage den Support kontaktiert (geht nur per Formular...). Antwort dauert 1-2 Werktage. Iridium ist kürzlich von Flugsicherungen übernommen worden. Bin gespannt ob das nun im Chaos geendet hat....
AntwortenLöschenlg, teddy
Bin jetzt wieder an Inmarsat zurückverwiesen worden und von dort an Selex UK. Hab noch nicht aufgegeben aber wenn ich noch zorniger werde brauch ich dich bald als Anwalt, Florian....
AntwortenLöschenWird ein eigenes Kapitel für euer Buch!
Lg,
Teddy