Sonntag, 30. Oktober 2016

OC6

29.10.2016

Florian

OC6 klingt geheimnisvoll. Wie etwa das O5, das das Geheimzeichen für Österreich im Widerstand gegen die Nazis war und man noch heute an der Außenfassade des Wiener Stephansdoms bewundern kann (5 für den fünften Buchstaben - "E" - im Alphabet; also OE wie Ö wie Österreich).

OC6 ist jetzt nicht ganz so geschichtsträchtig sondern die Abkürzung für Outrigger Canoe 6; also jene Kanus, die hier im Hawaiki Nui gegeneinander antreten. Es sind mehr oder weniger professionelle Teams, die da starten und die ersten Rennmaschinen, dieser OC6 sind bereits da.



Sie sind transportfähig verpackt und müssene rst zusammengebaut werden. Manche kommen mit zwei Auslegerkufen, falls eine beschädigt werden sollte. Bei einem Dreitagesrennen kann einiges passieren. Ich informiere mich bei Rennteilnehmern und erfahre, dass beim Wahiki Nui ein Kanu zwischen 125 und 150 kg haben und 45 Fuss (also ca. 13,7m) lang sein darf. Die Kanus sind aus Kunststoff oder Holz, jeweils mit Glas- oder Carbonfaser verstärkt.



Ich habe mit meinen Huaraches einen Longjogg gemacht - 17 km in 1:19 Stunden - angenehmes Tempo; hat gut funktioniert. Jetzt muss ich einmal testen, was sie bei schnellerem Tempo hergeben. Punkto Vermarktung bin ich auch bereits eine erheblichen Schritt weiter. Meine Pazifiklaufsandalen tragen die Marke "C"; das ist unglaublich kreativ und meine Mutter hat auch bereits das erste Paar bei mir bestellt. Ich merke schon, die Sache wird ein durchschlagender Erfolg.

p.s.: ad Türenspiel: nachdem Andreas die Sache nun verstanden hat, scheint er als Spielleiter ausgestiegen zu sein - oder wo bist du Andreas?? Noch steht es 1:1, also bräuchte ich noch einen Gewinn, dann stünde die Sache 2:1 für Wechseln und wäre somit bewiesen.

Samstag, 29. Oktober 2016

ERWACHT

28.10.2016

Martina

Das Tief ist durchgezogen und der Wind hat wieder auf Ost gedreht. Wir können unser Schlupfloch zwischen den Riffen verlassen und fahren zurück nach Fare.



In dieses verschlafene Örtchen kommt in den nächsten 5 Tagen so richtig Schwung. Wir ankern am Rand des Innenriffes vor dem Ort, fahren mit dem Dingi zum Huahine Yachtclub und machen unsere Leine am Dingisteg fest. Zusätzlich fixieren wir auch noch ein Drahtseil, da sich hier angeblich einige Langfinger herumtreiben.


Wir spazieren die Uferstraße Richtung Supermarkt (der übrigens riesig ist und eine tolle Auswahl hat) und es ist eine deutliche Veränderung zur letzten Woche zu erkennen. Der Ort ist aus seinem Dornröschenschlaf erwacht. Rechts und links von der Straße bauen die Polynesier ihre Zelte auf. Diese werden dann aufwendigst geschmückt und teilweise kann man dann kaum mehr ein Zelt erkennen. So spazieren wir eigentlich durch einen tropischen Garten.






Der Grund für diesen Aufwand ist das seit 1992 stattfindende 6er Auslegerkanu Rennen. Das größte Event Französisch-Polynesiens: HAWAIKI NUI VA´A


Flüge von und nach Huahine sind seit Wochen ausgebucht, es gibt angeblich auch Teilnehmer die aus Peru anreisen. Der Stellenwert des Rennens wird hier mit einer Fußballweltmeisterschaft oder Super Bowl in den USA gleichgesetzt.


Freitag, 28. Oktober 2016

HUARACHES

27.10.2016

Florian

Wenn wir beim Segeln oder Motoren stark schaukeln (etwa bei Leichtwind Vorwindkursen), dann knarrt und knackt unser Badezimmer. Durch geringfügige Verschiebungen bewegt sich Holz auf Holz und dadurch kommt es zu dieser Geräuschentwicklung. Ich habe daher alle 4 Unterwanten (das sind die vier untersten von 11 Drahtseilen, die unseren Mast halten) um je eine Gewindedrehung gespannt in der Hoffnung, dass dadurch die Bewegung des Mastes in der Decksdurchführung - unser Mast steckt ja durch das Deck und steht am Kiel - zu minimieren und dadurch das Knarren und Knacken zu reduzieren. Na schau ma...

Wer sich noch erinnern kann, ich habe ja das Buch "Born to run" über diese mexikanischen Wunderläufer - die Raramuris - gelesen, die mit einer Art Sandalen (eigentlich mit an die Füße gebundenen Teilen von Autoreifen) laufen - diese nennt man Huaraches. Und heute habe ich mir endlich selbst solche Huaraches angefertigt.


Und einen Testlauf hat es natürlich auch gleich geben müssen. 9,2 km, 4:35/km, bergauf - bergab - hat erstaunlich gut funktioniert. Die Schnürung funktioniert und die Sohlen (alte Badeschlapfen) halten besser am Fuß, als ich gedacht habe. Socken braucht man nicht, daher ist das eher ein "Sommerlaufschuh". Man läuft auch viel mehr am Mittel/Vorfuß - fast wir barfuß - sodass man die Fußfederung (sprich Fußgewölbe) verwendet und so die Belastung der Gelenke erheblich reduziert. So wie man eben laufen sollte; so stehts im Buch. Da ich aber ein skeptischer Mensch bin und üblicherweise Geschäftemacherei hinter derartigen Weisheiten steckt, musste ich das natürlich selbst ausprobieren, denn ich habe selbst oft genug Knieschmerzen gehabt und ja auch bereits zwei Knieoperationen hinter mir. Kurz gesagt - bei mir funktioniert es - und ich will noch einige Jahrzehnte laufen. Ich kann nur jedem Läufer empfehlen, es selbst auszuprobieren - ein AHA-Erlebnis wartet.


Ich werde also die Badeschlapfen, die ich angeschwemmt auf den Inseln finde in Huaraches verwandeln. Ihr könnt ab sofort bei mir eure pazifischen Huaraches bestellen - einfach e-mail an mich schicken; Details über e-mail - ich brauch ja Fussdetails für meine Pazifkhuarachemanufaktur. Ich schätze um EUR 40,00 + Versandspesen wird es sich ausgehen.

Win - win - win - Situation: der Pazifik wird von Badeschlapfen gesäubert; ihr bekommt Pazfikhuaraches, und ich mache Nike und Adidas Konkurrenz. Ein Markenzeichen fehlt mir allerdings noch - vielleicht habt ihr eine Idee.

Donnerstag, 27. Oktober 2016

NATIONALFEIERTAG

26.10.2016

Martina

Eigentlich wollten wir zur Feier des Tages eine neue Österreichfahne hissen, denn unsere zeigt nach einem halben Jahr schon deutliche Verschleißspuren. Es blieb aber bei „eigentlich“, denn wir haben heute nur gefaulenzt.


Nach einem ausgedehnten Frühstück habe ich mich um meine Schnecken gekümmert. Die wunderschöne Teufelskralle hat mich einige Stunden an Zuwendung gekostet. Eine ordentliche Reinigung des Schneckenganges, damit sie nicht stinkt, und danach die langwierige Entfernung der Kalkablagerungen am Schneckengehäuse.




Jetzt ist sie nahezu perfekt und ich bin stolz auf mein Prachtexemplar. Den Rest meiner kleinen Sammlung habe ich sortiert und werde versuchen diese in den nächsten Wochen zu bestimmen.
 


Florian hat die Befestigung der Großschot noch einmal zerlegt und zu seiner Zufriedenheit verbessert.



Das war´s dann auch schon, so ein österreichischer Feiertag ist auch in Französisch-Polynesien nicht zu verachten.

VERSTECKEN

25.10.2016

Florian

Eine Winddrehung ist angesagt. Ein ordentliches Tief zieht durch und daher dreht der Wind von - üblichem - Ostwind auf - ungewöhnlichen - Westwind. Da man hier üblicherweise im Windschatten im Westen eine Insel ankert, sind alle Schiffe nun auf dem "Präsentierteller" für den Wind. Bis zu 20 Knoten sind angesagt und bei Düseneffekten und Fallwinden, kann das bald einmal 30 Knoten tatsächlichen Wind ergeben. Wohin also?

Die Cinderella verabschiedet sich nach Raiatea in die Südbucht, die nach Nordwesten geschützt ist. Martina mag allerdings nicht die 25 sm hinüber segeln, also verlegen wir uns 3 sm nördlich in eine tief eingeschnittene Bucht, die uns hoffentlich gut vor den kommenden Winden schützen wird.

Bei der relativ engen Einfahrt in die Bucht pfeifft es uns bereits ordentlich - noch von Osten - entgegen, wegen des Düseneffekts in der Landenge.

Blick zurück zur Einfahrt
Knapp nach der Einfahrt hängt ein uns bekanntes Schiff an einer Boje; aber dort wollen wir eh nicht ankern. Als wir weiter nach hinten tuckern wird sowohl Welle als auch Wind schwächer. Am Ende der Bucht ankert bereits ein Schiff - die anderen denken also auch mit.


Schließlich ankern wir auf 13 m Wassertiefe mit 55 m Kette - das sollte uns gut und sicher halten.
 

Rund um uns sattes grün. Beim abendlichen Dauerlauf um die Bucht komme ich mir vor wie in einem botanischen Garten.


Jetzt heißt es abwarten, was denn da kommen wird.

Mittwoch, 26. Oktober 2016

RUND UM HUAHINE

24.10.2016

Martina

In unserer Ankerbucht steht das 3*Hotel Mahana, mit einem Europcar Angebot. Wir reservieren uns für Montag den 24.10. gemeinsam mit der SY Cinderella 3 Mopeds.


Gegen den Uhrzeigersinn starten wir um 9 h unsere Inseltour. Ein Stopp an einem traumhaften Aussichtspunkten mit Blick übers Außenriff von Parea. Die Farben sind berauschend und wirken schon fast unnatürlich und künstlich.


Das Marae von Anini besticht mit seinen großen stehenden Korallenplatten.


An der Ostküste von Huahine Iti fahren wir Richtung Norden bis wir zu einer Brücke gelangen die Huahine Nui mit Huahine Iti verbindet. Hier wurde uns auf Grund der starken Steigung von 15% empfohlen, die Strecke weiter über die Westküste zu wählen.
Wir folgen diesem Rat und bleiben an der Westküste bei einer privaten, in Bau befindlichen Vanillefarm stehen. Von weitem rufen uns die Arbeiter zu näher zu kommen. Wir stellen das Moped ab und bekommen eine kleine Führung. Der riesige Netzkobel ist notwendig, weil die Vanille eine Schattenpflanze ist.


Bildunterschrift hinzufügen
Die Setzlinge benötigen 1 ½ Jahre bis sie erstmalig blühen. Der Ertrag ist pro Stock (4 Pflanzen) ca. 5 Kilo Vanille pro Jahr. Das Kilo Vanille kostet ca. € 700.-  und die Pflanzen produzieren 12 Jahre. Der Ertrag einer solchen Vanillefarm beträgt also ca. € 500.000.- pro Jahr. Vielleicht sollten wir Vanillebauern werden. Dass es ein gutes Geschäft ist, sieht man an den vielen entstehenden Vanilleplantagen.





Auf dem Weg Richtung Flughafen im Norden von Huahine Nui stolpern wir über ein Muschelmuseum. Wir erleben eine tolle Führung durch die private Muschelsammlung eines Franzosen der seit 35 Jahren in Französisch-Polynesien Muscheln sammelt. Wir erfahren viel Interessantes und sehen einige Raritäten und prägen uns die vier giftigsten Muscheln fest ein.


Am Nachmittag passieren wir an der Nordostküste aus Steinen gebaute Fischfallen.



Bevor es die steile Straße wieder zurück nach Huahine Iti geht bleiben wir noch bei den heiligen Aalen von Faie stehen. Es sind große hässliche Aale mit Ohren und blauen Augen die im Flussbett von Faie leben.




Kurz vor Sonnenuntergang schaffen wir es zurück zum Hotel. Glücklicherweise kommen wir noch zur Happy Hour zurecht, und wir genießen erstmalig einen Cocktail am weißen Sandstrand in Französisch-Polynesien.

Dienstag, 25. Oktober 2016

GEMÜTLICHER SONNTAG

23.10.2016

Florian

Wir sind gestern um 19 Uhr ins Bett und nach ein paar Seiten Lesen fallen uns die Augen zu. Um 8:00 Uhr wachen wir auf - 12 Stunden durchgeschlafen. Wir sind ausgeschlafen.

Nach einem gemütlichen Frühstück besichtigen wir das Hotel am Ufer, reservieren gemeinsam mit der Cinderella drei Mopeds für morgen Montag und besuchen das Gasthaus 200 m nördlich des Hotels. Die Hütte ist voll und eine tahitianische Band greift in die Ukulelesaiten. Am Sonntag gibt es hier ein tahitianisches Buffet um 3500 fxp (polynesische Francs) - umgerechnet ca. EUR 29,00 - eine Okkasion.


Wir haben - nach dem Frühstück - keinen Hunger und machen Frühschoppen. Der Platz ist einzigartig - türkisblaues Wasser in der Lagune vor uns, unsere Schiffe schaukeln vor sich hin, die Musik schmeichelt das Ohr - es ist wunderbar!


Schließlich wollen die Damen am Riff Schnorcheln gehen - also ab ins Dingi und vor zum Riff. Die Unterwasserwelt ist so-la-la; doch die Damen sammeln fleißig Muscheln.



Nach einer knappen Stunde haben wir genug (mir ist eh schon kalt). Wir tuckern zurück zum Strand zum Duschen, da unter uns - ein riesiger Schatten - ein Manta-Rochen. Ich schmeiß mich zurück ins Tauchzeug, doch als ich im Wasser bin, ist er bereits abgetaucht und weg - das nächste Mal muss ich schneller sein.


Zum gesunden Abschluss des Tages erlaufe ich noch den Hügel hinter dem Strandhotel sowie die nähere Umgebung. Im nächsten Ort treffe ich die Dorfjugend und frage nach dem Wahiki Nui - das größte Kanurennen in französisch Polynesien. Das findet am 2. November ab Huahine statt - 3 Tagesetappen; Huahine - Raiatea - Tahaa - Bora Bora; 6 Mann Kanus, in Summe 128 km. Unser Reiseführer schreibt, dass dieser Wettbewerb hier den Stellenwert einer Fussball WW oder Superbowl hat. Das werden wir uns ansehen!!

p.s.: Türen: Ich wähle Tür Nr. 1

Montag, 24. Oktober 2016

GUTER BEGINN

Martina

22.10.2016

Planmäßig gehen wir um 16 h Anker auf, passieren alle Untiefen und setzen noch vor der Riffausfahrt das Groß und die Genua. Die Drawn Princess verlässt kurz nach uns die Ankerbucht, und nimmt Kurs auf Bora Bora. Zuerst nahm sie aber Kurs direkt auf die Esperanza, die Herrschaften haben sich aber dann doch entschlossen hinter uns zu passieren. Gute Entscheidung!


Der Wind bläst mit angenehmen 8-11 Knoten aus NO. Besser kann es nicht sein, wir setzen noch die Fock dazu und die Bedingungen erlauben Florian sogar, den Campingsessel am Vordeck aufzustellen und den Sonnenuntergang zu genießen.



Ich bin begeistert und reihe diese Fahrt gedanklich schon zu den 10 schönsten Überfahrten ein. Ich beginne mit der ersten Wache um 19 h, und Florian übernimmt die zweite Wache um 22 h. In diesen 3 Stunden beginnt der Wind immer wieder schwächer zu werden. Wir benötigen eigentlich einen Kurs von 307°, aber so bekommen wir den Wand zu sehr achterlich, die Segel stehen nicht mehr. Kurskorrektur, wir segeln jetzt schon teilweise Kurs 350°. Es hilft alles nichts, die Segel beginnen zu schlagen, die Esperanza schaukelt wie ein Sektkorken über die 1,5 m hohe Dünung.


Die Krönung dieser Überfahrt sind dann noch 3 unangenehme Squalls mit heftigsten Regenfällen. Florian sitzt 1 Stunde im Ölzeug und muss Hand steuern, weil der Autopilot diese Bedingungen nicht schafft. Es folgt wieder eine Flaute, die Segel schlagen und dann bricht auch noch die Befestigung der Großschot. Jetzt reicht´s aber dann wirklich, das darf doch nicht wahr sein. Es hat so toll begonnen und jetzt.............!?!?


Ende gut, alles gut, Florian repariert die Befestigung, wir motoren durch den Rest der Nacht und kommen statt um 8 h in der Früh dann um 14 h auf der Westseite von Huahine an. Die SY Cinderella ist schon da, wir kaufen noch rasch Brot und Fleisch im Supermarkt von Fare ein und tuckern dann an die Südspitze von Huahine innerhalb des Riffgürtels zu einem wunderschönen Ankerplatz. Genau hier, auf diesem Ankerplatz war unsere Esperanza schon vor 9 Jahren mit meinem Papa.


p.s.: TÜREN: Bitte um Bekanntgabe, ob ich im ersten Spiel gewonnen habe. Im zweiten Spiel wähle ich nun Tür 3.