Florian:
Man trifft ja wirklich erstaunliche Menschen
beim Segeln. Und gerade das ist es, das unsere Reise so besonders macht.
So haben unsere Schweizer Freunde Rüedi und
Doris sowie Patrick und Sonja zum Abendessen bei uns an Bord eingeladen.
Martina hat Eiernockerl mit grünem Salat und Kernöl gemacht; alle waren
begeistert. Rüedi und Doris segeln mit ihrer MUCK (14 m Stahlschiff) seit 2011;
bislang im Mittelmeer und jetzt geht es über den Atlantik; sie haben uns
bereits eine Atlantiküberquerung (allerdings mit fremdem Schiff und Skipper)
voraus, was auf uns beruhigend wirkt. Die haben das bereits gemacht und sitzen
jetzt hier und brechen in wenigen Tagen auf ihre zweite Atlantiküberquerung auf
(diesmal allerdings alleine).
Patrick und Doris haben ihr 10 m Stahlschiff PATONJA in Hamburg gekauft. Sie sind mit dem Fahrrad von der Schweiz nach Hamburg zu
ihrem Schiff gefahren. Sie haben bloß Erfahrung im jollensegeln auf Seen gehabt
und sind – so zum Aufwärmen – gleich einmal über England Richtung Süden
gesegelt. Allerdings bei England im Norden und nicht im Süden vorbei!! Sie haben
relativ wenig technische Ausrüstung. Das Wetter holen sie sich über einen
Radioweltempfänger. Auf bestimmten Radiofrequenzen werden für bestimmte
Regionen Wettersignale übertragen (ein außerirdisches Rauschen), das man mit
Computer in Wetterbilder „übersetzen“ kann. Allerdings bekommen sie derzeit
erst das Wetter von England und Nordeuropa. Die Frequenz für sie Passatroute
haben sie noch nicht „übersetzen“ können.
Es war ein netter Abend. Jeder hat spannende
Lebensgeschichten und Seglerabenteuer, von denen sie erzählen können.
So haben wir etwa die Holländer Renzo und
Edith vom Trimaran EQUINOX kennen gelernt. Sie SAP Spezialistin und er
Spezialist für Fertigungslogistik (er hat zuletzt Daimler beraten, da sie bei
einer Chipfertigungsstraße zu wenig Output hatten; das hat er verbessert). Sie
gehen alle 5 Jahre für einige Zeit segeln, um nicht betriebsblind und offen für
neue Herausforderungen zu werden.
Und dann wären noch unsere derzeitigen Stegnachbarn
von der ENTERPRISE. Sehr nette deutsche Familie mit 4 Buben im Alter zwischen
ca. 7 und 13 Jahren wie die Orgelpfeifen. Sie brechen morgen über den Atlantik
auf und wollen ebenfalls nach Tobago. Da besteht also Hoffnung, dass wir sie
„drüben“ wieder sehen.
Hallo, ihr Lieben! Sehr oft schaue ich mir Eure interessanten Berichte an ! Heute habe ich Besuch von Maria und Andreas und kann an Euch schreiben.Ich habe gehört, dass Mutti und Papa Euch besuchen werden. Es freut mich, Ihr so tapfer seid! Ich hätte schon längst kapituliert ! Also weiterhin alles Gute! Herzlichst Erna
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