Dienstag, 14. November 2017

JUICY

13.11.2017

Florian

Wir genießen ein hervorragendes Abendessen im original chinesischen Restaurant bei Ente und Reisnudelsuppe


- typisch neuseeländisch eben - und suchen uns ein ruhiges Plätzchen zum Übernachten, was auf dem Parkplatz neben dem neuseeländischen Nationalmuseum "Te Papa" schwierig ist wegen unklarer Parkgebühren. In einer kleinen Seitengasse finden wir dann ein halbwegs ruhiges, wenngleich schiefes Plätzchen.

Erste Nacht also in unserem Jucy Condo Campervan. Er ist ein wenig schlampig: abgerissene Druckknöpfe, sodass die Vorhänge nicht schließen und man von der Straße herein sehen kann, eine Lampe, die nicht funktioniert, ein teilweise ausgerissener Tisch - offenbar übliche Verschleißerscheinungen für einen Campervan mit 120.000 km. Die Nacht geht vorüber,



aber wir fahren heute Morgen zurück zur Autovermietung und ich spreche mit Ihnen ein ernstes Wort. Dieses wird schuldbewusst erhört, und man repariert fast alle kleinen aber ärgerlichen Mängel. Offenbar ist man hier nur Packpacker gewöhnt.

Und so geht es mit generalsaniertem Fahrzeug zunächst zum Campingausstatter Katmandu - wir brauchen warme Jacken, denn wir frieren uns den Hintern ab. Ausgestattet mit je einer neuen warmen Daunenjacke geht´s ins Te Papa - Neuseeländisches Nationalmuseum. Die Ausstellung über die Besiedelung Neuseelands durch die Briten ist höchst interessant. Die Briten haben mit 500 maorischen Häuptlingen 1840 einen Vertrag geschlossen. wonach diese sich der britischen Krone unterwerfen und gleichzeitig Schutz durch die Krone erhalten - die Geburtsstunde Neuseelands. Die maorische Fassung des Vertrages hat allerdings eine andere Bedeutung als die englische, was man erst nach und nach merkte. Die Konsequenz daraus waren naturgemäß heftige auch bewaffnete Streitigkeiten, deren Schlichtung bis heute andauert. Aus juristischer Sicht wäre die Lage ja eindeutig: mangels Konsens gibt es keinen Vertrag und würde Neuseeland daher nicht zur britischen Krone gehören. Das ist halt in realiter reine Theorie, und so versucht man mit allerlei juristischen Kunstgriffen seither den verunglückten Vertrag irgendwie rechtlich am Leben zu erhalten - wie gesagt für mich als Jurist eine spannende Geschichte.





Das Te Papa ist ein sensationelles Museum und kann 7 Tage die Woche kostenlos besucht werden. Die zweite Ausstellung, die wir uns noch kurz ansehen ist eine große Gallipoli Ausstellung. Australien und Neuseeland haben unter der Bezeichnung ANZAC am 1. Weltkrieg teilgenommen und sind auf der Halbinsel Gallipoli (am Nordeingang zu den Dardanellen) 1915/16 vom Osmanischen Reich besiegt worden.


Bis heute wird dieser erfolglose Feldzug in Australien und Neuseeland heroisch dargestellt, am 25. April als ANZAC Day gefeiert, und ist ein sehr verbindendes Element zwischen diesen beiden Ländern.

Nach so viel Kultur verlassen wir Wellington und fahren durch saftig grüne Landschaft bis nach Martinborough, eine Weingegend 80 km östlich von Wellington.





Martinborough ist eine entzückende kleine Ortschaft inmitten von Weingärten. Bei gutem Rotwein gönnen wir uns ein hervorragendes Abendessen und quartieren uns zu Versuchszwecken für die Nacht auf einem Campingplatz ein. Die Temperaturen liegen zwischen 10 und 15 Grad, aber es geht uns gut!



2 Kommentare:

  1. Ihr solltet euch auf jeden Fall zwecks Campingplatz einen DOC Site Guide bei einer Info holen. Das sind sämtliche Plätze vom Department of Conservation beschrieben wo man spottbillig und meistens in wirklich tollen und abgeschiedenen Gegenden campen kann. Viel Spaß, Manuel

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  2. Danke manu haben wir uns gleich besorgt. Die App Camper Mate ist auch sehr gut.LG

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