12.4.2018
Martina
Nach einem ausgedehnten Frühstück laden wir uns wie immer über das Iridiumtelefon das aktuelle Wetter herunter. Die Windvorhersage hat sich wieder einmal geändert, und so müssen auch wir unsere Pläne verwerfen.
Aktuell haben wir noch 20 Knoten Wind aus Ost, aber im Laufe der kommenden Nacht soll er nach Nordosten drehen und dann ab Freitag Nachmittag kommt eine Flaute. Wir beratschlagen und kommen zu dem Entschluss noch heute gegen 14 Uhr Lady Musgrave zu verlassen und Kurs auf Great Keppel Island zu nehmen.
Florian führt mich noch schnell zum Pass, denn ich möchte einen Driftschnorchelgang machen.
Es herrscht auslaufende Strömung und ich bin in 3 Minuten durch die Passausfahrt aus dem Atoll gespült.
Wir fahren noch einmal mit dem Dingi ins Atoll hinein und es geht im gleichen Tempo wie davor wieder hinaus. Die Korallenbleiche ist hier nicht zu verleugnen, doch es gibt trotzdem viele große Fische und ich sehe einen Hai und eine große Schildkröte.
Zurück an Bord koche ich noch schnell ein Erdäpfelgulasch, fixiere es auf unserem kardanisch aufgehängten Herd für später, und dann gehen wir auch schon Anker auf.
90 Seemeilen liegen vor uns, mit gereffter Genua gleiten wir gemütlich unserem Ziel entgegen. Angenehme Welle, 15-20 Knoten Wind aus 120°- 140°, Herz was willst du mehr. Ja wir wollen mehr von diesem Wunschwind, aber dieser Wunsch wird uns nicht erfüllt. Der Wind dreht leider nicht auf Nordosten und unsere Kurstaktik geht nicht auf. Wir wollten uns eigentlich mit dem Winddreher mitdrehen, um so immer einen gemütlichen Kurs zu haben. Der Wind wird um 21 Uhr auch noch schwächer und wir müssen einen nördlicheren Kurs segeln, denn sonst haben wir schlagende Segel.
Kurzfristig will Florian sogar unser Ziel aufgeben und weiter nach Norden segeln. Von dem Plan bin ich aber gar nicht begeistert, und noch dazu wäre die Strecke länger. Die Gefahr, dass der Wind völlig einschläft, ist laut Vorhersage auch groß. Also gehen wir auf Vorwindkurs, Florian baumt die Genau aus, und wir lassen uns die restlichen 8 Stunden wieder durchschütteln.
Um 9:30 Uhr fällt der Anker in der Nordbucht von Great Keppel Island auf 5 Meter. Wir müssen die Wassertiefe besonders beachten, denn die Tide erreicht hier 3,5 m, und wir werden noch 2,5 Meter sinken, aber weiter draußen im tieferen Wasser ist die Welle einfach zu groß.
Jetzt gibts ein Frühstück und dann gehen wir schlafen. Ist doch auch eine ganz nette Reihenfolge, oder? Hab ich ja schon nach einigen Wiener Ballbesuchen ausprobiert und es funktioniert!
Die Vorfahren meiner lieben Frau stammen von dieser Inselgruppe!!
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