Montag, 19. Juni 2017

KETTENSPIELE

17.06.2017

Florian

Wir haben unsere alte Ankerkette in Martinique im Herbst 2014 gekauft, 70 Meter 10 mm Kette. In letzter Zeit hat sie sich immer mehr verdreht und ist zuletzt so stark über die Nuss der Ankerwinsch gesprungen, dass der Anker fast nicht mehr aufzuholen war. Wahrscheinlich haben uns die Franzosen auf Martinique ein Chinesenklumpert verkauft, jedenfalls war die alte Kette so  stark gedehnt, dass sie nicht mehr ordentlich in die Nuss (also die Kettenaufnahme der Ankerwinsch gepasst hat). Auch ein Umdrehen der Kette (also vorne wird hinten) hat nichts gebracht. Zum Glück konnte ich im Schiffszubehörgeschäft in der Vuda Marina eine neue Kette kaufen, die zwei Tage später auch pünktlich geliefert wurde - 70 Meter Ankerkette 10 mm aus Australien um 1988,00 FJ$ - also umgerechnet etwa EUR 860,00 und damit etwa gleich teuer wie das Klumpert aus Martinique.

Das Austauschen einer mehrere hundert Kilo schweren Ankerkette ist natürlich eine gewisse Herausforderung. Zunächst flexe ich von unserem Zweitanker mit 100 m Trosse und 25 m Kettenvorlauf die alte Kette ab (der Schäkel war nicht mehr zu öffnen).


Interessant finde ich, dass eine verrostete Kette, auch wenn sie noch so verrostet aussieht, innen noch in tadellosem Zustand ist.


Nun schneide ich vom Chinesenklumpert 25 Meter ab und mache einen neuen Vorlauf für unseren Zweitanker - besser als der alte Rosthaufen ist sie ja doch noch. Für die alten Ketten finden sich in null Zeit dankbare Abnehmer. Hier verkommt nichts.

Unseren Hauptanker sichere ich ordentlich am Bug, damit er ohne sichernde Kette nicht ins Hafenbecken "abhaut".


Schließlich lege ich die neue Kette am Steg aus und Martina bringt die Distanzmarken an (bunte Kabelbinder), um beim Ankern zu wissen, wie viel Ankerkette bereits im Wasser ist.



Mir der Ankerwinsch ziehen wir nun die neue Kette ein. Klappt alles leichter als gedacht.

Ankerkette getauscht - hinaus aus der Marina. Wir suchen gemeinsam mit unseren Freunden von der TACTICTAL DIRECTIONS aus Australien einen Ankerplatz. Leider verlangen die nächsten Inseln alle eine Ankergebühr und eine Gebühr, falls wir die Insel betreten wollen - Ankergebühren kennen wir seit Kroatien nicht mehr und Betretungsgebühren für Inseln haben wir zuletzt in San Blas/Panama bei den Kuna Indianern bezahlt. Schließlich finden wir in der Lagune der Insel Mana wieder unseren Ankerplatz für die Nacht. Und unsere neue Ankerkette schnurrt wie Butter!!



3 Kommentare:

  1. Sylvia ist bereits informiert, dass auch die ESPERANZA dreckige Fender an Bord hat, das erspart mir hoffentlich jede weitere Diskussion a'la "die Fender muess ma (also ICH!) putzen". Wer ist bei euch fuers Fenderputzen zustaendig? Sie sagt immer: Florian hat immer einen Plan B. Ich sage: Florian hat immer einen Plan Zeh. Und den kennt nur er. Auch uebers Fenderputzen.
    Helmut

    AntwortenLöschen
  2. Ja die chin. Qualität - wie ich sie kenne!!! Aber als Inbetriebnahmeingenieur hat es auch Vorteile - da wirst Du Anlagen los, wo Du anderen Orts noch lange kämpfen mußt.

    Und Eurem Sohn noch ein Tipp. Lerne segeln bei Opa und "Vater", bessere und erfahrenere Segellehrer wirst Du nicht finden. Und dann nimm die Esperanza zu Ihrer dritten Weltumsegelung.

    Eine schöne Woche!
    Rudi

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Marianne Grädel19. Juni 2017 um 08:22

      Die ist doch schon auf der dritten jetzt, oder täusche ich mich?

      Löschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.