Sonntag, 9. April 2017

ICH, TROTHELLO



Martina

Nachtrag: Wie viele Meilen muss man zur Zufriedenheit des Kapitäns gesegelt sein, um nicht Kielgeholt zu werden. Ich habe ca. 17.000 Meilen hinter mir und das dürfte gereicht haben, denn ich habe vergessen das Badezimmerluk vor der Überfahrt nach Maupelia zu schließen.

Gleich nach unserer Ankunft gehe ich ins Bad und finde eine mittlere Überschwemmung vor. Salzwasser in der Bilge, im Waschbecken, auf den Ablagen und natürlich Spritzwasser auf allen Wänden und teilweise in den Schränken. Mein großes Glück war, dass wir Vorwind gefahren sind und wir nicht in permanenter Schräglage gesegelt sind, sondern immer nur hin und her gewackelt sind. Nachdem wir das Bad während der Überfahrten so gut wie nie benützen, haben wir es leider auch nicht bemerkt.

Wir hatten eine ruhige Nacht und gönnten uns ein herrliches Sonntagsfrühstück. Während wir so an unserem Kaffee und Tee schlürfen, kommt uns Andi vom Schweizer Kat MITSU besuchen. Er versucht Hio dem 29-jährigen Polynesier mit einem Nirostabohrer zu helfen ein Loch in seinen Harpunenspieß zu bohren, aber es ist ihm nicht gelungen. Florian wühlt sofort in seiner großen Bohrerkiste und sucht drei passende Bohrer heraus. Mit ins Dingi kommt auch noch die Standbohrmaschine und eine Zweitbohrmaschine.
Hio, Faimanu und Karina, drei Geschwister, kennen wir schon von gestern. Sie holten sich gestern ihre Pakete aus Maupiti von uns ab. Sie strahlen eine Herzlichkeit und Zufriedenheit aus, die unbeschreiblich und wunderschön ist.
Während Florian bohrt, gehen Faimanu, Karina und ich zum Außenriff Muscheln suchen. Faimanu spricht ganz gut Englisch, und so können wir uns perfekt verständigen.


Nach zwei Stunden haben die Männer das Loch gebohrt und wir sind mit vielen Schneckenhäusern zurück.


Schnell zurück aufs Schiff, Tauchsachen zusammenbauen und dann geht's auch schon mit Hios Boot zum Pass auf einen Tauchgang zur MS SEEADLER, die im ersten Weltkrieg hier gesunken ist. Angeblich lag sie vor dem Riff vor Anker, dann kam ein Tsunami, und sie wurde aufs Riff gespült. Wir können das leider jetzt nicht googeln, aber ihr könnt in der Zwischenzeit recherchieren und uns in Kommentaren auf dem Blog die Geschichte der SEEADLER hinterlassen.







Am Abend sind wir dann bei Hio zum Essen eingeladen. Es gibt Lobster, frisches Fischcurry, Palmenherzen- und Papayasalat sowie Reis. Der Tisch biegt sich und wir können die riesigen über dem offenen Feuer gebratenen Lobster und Fische gerade zusammen essen.
Maupelia ist ein besonderer Ort!






1 Kommentar:


  1. SMS Seeadler
    Schiff
    Die SMS Seeadler war ein Hilfskreuzer der Kaiserlichen Marine und eines der letzten Segelschiffe im Kriegseinsatz. Der dreimastige Windjammer wurde von Deutschland im Seekrieg des Ersten Weltkrieges verwendet. Wikipedia
    Länge: 84 m
    Tiefgang: 5.5 m
    Stapellauf: 1888

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.