Samstag, 27. Juli 2013

ABSCHIED KROATIEN

Florian 25.07.2013
Wir gingen am 23.07. erst um ca. 15:30 Uhr in der Rogoznica Anker auf Richtung Vis. Der Wind war zu schwach bzw. wir zu spät und so liefen wir erst um 21:00 Uhr bei letztem Licht in eine Bucht am der NW Spitze von Vis ein. Martina natürlich nervös, da wir die Konturen des Landes nicht mehr eindeutig sehen konnten und auch ein Tauchen zum Anker zwecks Kontrolle war ob des geringen Lichtes nicht mehr möglich. Aber mit Ankeralarm schläft es sich ruhiger! Die Nacht war ein wenig holprig, da der Schwell in die Bucht stand; Martina schlief daher im Salon. Am Morgen sahen wir uns in einer sehr netten Bucht sogar mit altem Anleger.

Ich zeigte Martina die Blaue Grotte auf Bisevo, wo schon –zig Schiffe angestellt waren – lustig mit der Esperanza Schiffs-Mikado zu spielen; die anderen sind ohnedies immer verwundert, wenn wir mit Pinnensteuerung auftauchen – und halten sicherheitshalber entsprechenden Abstand; mir Recht.



























Anschließend zeige ich Martina auch noch die enge Bucht gleich westlich der Mala Travna an der Südseite von Vis – wieder hauteng; doch wir ankern auf 15 m, schwimmen bis ans Ende durch die Engstelle, wonach sich eine herrliche Badebucht mit einem kleinen Wirten öffnet; natürlich ist das nicht nur mir bekannt; wir sind ca. 15 Schiffe und 100 Badegäste. 




Martina meint ob es sinnvoll ist, bei dem Andrang hineinzufahren. Ich meine, dass sich auch beim Taj Mahal die Besucher auf die Zehensteigen – und trotzdem schaut man es sich an. Martina pflichtet mir bei, nachdem Sie bis ans Ende geschwommen ist. Es ist wirklich traumhaft (und die beiden Biere beim Wirt auch traumhaft teuer).







Anschließend brechen wir auf, um an der Südwestspitze von Korcula in einer Bucht zu übernachten. Wir haben unsere Rechnung ohne den Wind gemacht – Flaute. 


Daher entschieden wir eine Nachtfahrt einzulegen und gleich am Morgen in Lastovo einzulaufen für letzte Besorgungen und Ausklarieren.

Also Nachtfahrt! Martina ein wenig nervös wie immer. Ich mache die erste Wache 10:00 – 01:00 Uhr. Es zieht ein rubinroter Vollmond auf, der bald den Nachthimmel hell erleuchtet. Mein erstes Buch „Die Entdeckung der Langsamkeit“ ist zu Ende – alllen die uns dieses Buch geschenkt haben herzlichen Dank; hat mir sehr gut gefallen und zu Denken gegeben; genau das Richtige für Nachtfahrten. Um 11:00 Uhr kommt Wind auf,  8-10 Knoten von Achtern; ich reffe die Genua, um nicht Mitten in der Nacht auf Lastovo anzukommen. Mit einem Fetzerl Genua segeln wir bei 2 Knoten. Wachwechsel um 01:00 Uhr . „Martina dein Schiff.“ Meine drei Stunden Schlaf vergehen rasch. Als ich um 4:00 Uhr meine Wache antrete ist wieder Flaute; und wir vor der Insel Susac. Die Strömung hat uns mit 0,7 Knoten nach Süden versetzt. Kein Problem: wieder den Schlafsack heraus; wofür habe ich einen Timer auf meiner Armbanduhr; 20 Minuten eingestellt, dann piepst er 10 Sekunden und zählt die nächsten 20 Minuten herunter. So kann ich ganz gut in den Sonnenaufgang hinein schlafen.  Als auch um 7:30 Uhr noch immer kein Wind aufkommt starte ich den Motor und wir fahren die letzten 7 SM nach Ubli auf Lastovo:

Wie´s mir geht? Schön langsam bekomme ich das Gefühl, dass das doch kein Urlaub ist. Wahrscheinlich weil wir heimische Gewässer verlassen. Ganz bin ich aber noch immer nicht in der Weltumsegelung angekommen. Es ist ein langsames hineinwachsen in dieses Gefühl. Und mein mittlerweile ansehnlicher Vollbart hilft auch, in mein neues Leben hineingeboren zu werden – schwere Geburt!!

Heute dann Ausklarieren aus Kroatien, letzte Besorgungen und letzte Kuna in Diesel umtauschen; dann geht’s ca. 200 Sm nonstop nach St. Maria de Leuca am Südost-Spitzel des Absatzes von Italien – Daumen halten!! 





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