Dienstag, 10. Juni 2014

DURCH DEN HINTERHOF DER USA

Florian

Wir fahren nicht auf den großen Highways sondern auf den (für USA Verhältnisse) kleinen Straßen, die sich durchs Land schlängeln. Die Weite des Landes ist schon unglaublich. In Oklahoma endlose Wälder mit Stauseen und so gondeln wir nach Norden durch das Land der Cherokee Indianer. Auf einer Wiese sehen wir sogar eine Herde Bisons grasen.



Auffallend ist, dass in allen Indianerreservaten Casinos stehen; die Indianerreservate genießen ja eine Sonderstellung in den USA. Die kleinen Ortschaften durch die wir fahren sind verschlafen, die Geschäfte verstaubt und die Farbe blättert ab. 


Dafür gibt’s dazwischen immer Megashoppingcenter – keine Wunder also, dass die Ortszentren aussterben.


Und dann überqueren wir die Grenze nach Missouri und sind in Joplin. Eine größere Stadt – genauso verschlafen – aber die Main Street sieht aus wie aus einem Cowboyfilm. Martina schaut sich eine Modeboutique in einem der alten mehrstöckigen Häuser an; es hat eine Eisen-Kasettendecke. Auch die Fassaden der Häuser sind vielfach aus Eisen.



Wir fahren ein Stückchen auf der Route 66 und dann verändert sich die Landschaft. Aus Wald werden weitläufige Felder, aus endloser Ebene werden Hügel – es gibt hier einfach sehr, sehr viel Platz und es ist alles sehr, sehr grün.




Schließlich finden wir ein nettes Motel in Stockton am gleichnamigen See. Und ich bin schon aufgeregt, da wir morgen in Higginsville ankommen werden; dem Ort in dem ich 1984/85 mein Schuljahr als AFS-Austauschschüler verbracht habe.

Montag, 9. Juni 2014

APRIL

Martina

Unsere Fahrt geht von Hugo weiter Richtung Norden. Je weiter nördlich wir kommen, desto mehr Wald, Weideland und Rinder kann man sehen. Auf unserem Weg machten wir einen Stop im Beavers Bend State Resort Park, und nachdem Oklahoma das Land der Indianer ist, mieteten wir uns ein Kanu und paddelten am Beaver Creek.




Unsere Strecke führte uns weiter durch den Quachita Nationalpark, und schließlich erreichten wir am späten Nachmittag "Cookson Hill".


Wir suchten uns ein Motel, und als wir gerade am Auto auspacken sind, spricht uns eine Amerikanerin an und fragt uns woher wir sind. Sie war ganz aufgeregt, denn ihre Tochter "April" hat ein Jahr in Deutschland und ein Jahr in Österreich gelebt. Nachdem die beiden ortskundig waren, fragte ich sie nach einem netten Platz zum Essen, worauf sie uns sofort zu ihrer Familie zum Essen eingeladen hat. Es wurde ein sehr netter Abend in einer amerikanischen Großfamilie. Lustig war dann noch, dass April 1997/98 in Perg als Native Speaker gearbeitet hat, der Geburtsort von unserer Schwägerin Ingeborg. Ihr Deutsch war erstaunlich gut und sie hat es genossen endlich wieder deutsch zu sprechen.


Sonntag, 8. Juni 2014

PARIS

Florian

Aufstehen um 5:45 und nach Las Collinas zum "Wounded Warriors" Halbmarathon und 10 km Lauf. Es ist wirklich nicht einfach so zeitig seinen Körper in Schwung zu bringen – aber so ist es hier wegen der Hitze tagsüber eben.
Der Halbmarathon (4000 Starter) startete zuerst und dann wir über die 10 km (1000 Starter). Ich war nach kurzer Zeit an 5. Stelle und wir „pflügten“ durch die langsamen Halbmarathonläufer und – Geher. Der Kurs war hügelig und windig auf 5-spurigen Straßen. Bei der Wendemarke hatte ich den 4. eingeholt und gemeint wir sollten gemeinsam versuchen den 3. einzuholen. Gesagt getan – nur konnte der 4. nicht mit mir mithalten und verabschiedete sich nach relativ kurzer Zeit nach hinten. Dann war ich beim 3. Er versuchte mehrfach vergeblich mich abzuschütteln und so schlossen wir ca. ½ Meile vor dem Ziel zum 2. auf. 300m vor dem Ziel setze ich zum Endspurt an und drehte mich nicht mehr um. Die Zuseher waren aus dem Häuschen und schriehen uns ins Ziel. Ich weiß nicht was hinter mir los war, aber ich wurde 2. insgesamt und Erster der Masters (über 40); Zeit 39:24 – o.k. für einen alten Mann.


Nach der Siegerehrung zurück zu den Haydens und zu einer Afrikanischen Messe in der presbyterianischen Kirche. Gospels, alle tanzten, sehr locker – aber es dauerte ewig. Nach 2 Stunden schlichen wir uns hinaus. Wir wollten ja noch heute aufbrechen.

Nach einem schwierigen Abschied von unseren lieben Freunden Buddy und Kaki ging´s zunächst zur Southfork Ranch – dem Zuhause der Familie Ewing aus der Fernsehserie Dallas. Martina wollte das unbedingt sehen.


Danach ging´s weiter nach Paris/Texas. Und dort steht doch tatsächlich ein Eiffelturm mit Cowboyhut.



Und schließlich überquerten wir die State-Grenze von Texas und fanden ein kleines Motel in Hugo/Oklahoma. Ab Oklahoma waren die Straßen deutlich schlechter – aber wir sind ja nun auch im tiefsten wilden Westen.


Samstag, 7. Juni 2014

GEORGE W. BUSH PRESIDENTIAL LIBRARY AND MUSEUM

Martina

Am Samstag haben wir uns die Georg W. Bush Presidential Library  am SMU Campus angeschaut. Es ist ein wunderschönes und mit modernster Technik ausgestattetes Gebäude. Gleich im Anschluß an den Eingangsbereich, ist eine quadratische Halle in der auf allen 4 Wänden ein Film über Texas und George W. Bush projiziert wird, gigantisch. Das "Oval Office" vom Weißen Haus ist originalgetreu nachgebaut, und dient natürlich perfekt als Photomotiv.


Originalteil vom World Trade Center 9/11



An unserem letzten gemeinsamen Abend habe ich Wiener Schnitzel mit Erdäpfelsalat gekocht, und sie sind gut gelungen. Kalbfleisch und Semmelbrösel konnte ich hier in einem deutschen Lebensmittelgeschäft kaufen.







Freitag, 6. Juni 2014

D - DAY

Florian

Heute ist das 70 jährige Jubiläum des D-Day. Wir sind mit Buddy und Kaki zu Freunden der Familie – Murray und Hui – zu deren Haus am nahe gelegenen Lake Tawakoni, eine Stunde östlich von Dallas gefahren; mit Zwischenstopp bei Dary Queen für Hamburger und Sunday Ice Cream. Murray hat seine Frau Hui übers Internet in China kennen gelernt; sie sind nun verheiratet und haben 2 kleine Söhne; eine außergewöhnliche Geschichte.

 
In Texas fehlt sehr viel Regen und die Seen – alle in Texas sind künstlich als Wasserreservoirs angelegt - sind daher weit unter ihrem normalen Wasserstand. So auch am Lake Tawakoni: die Boote liegen auf ihren Docks 2-3m über Wiesen und Gestrüpp, wo üblicherweise Wasser ist. Wer sein Boot nicht rechtzeitig auf einen Anhänger aus dem (ehemals) Wasser gerettet hat kann nur hoffen, dass irgendwann das Wasser zurückkehrt, sonst gibt es keine (sinnvolle) Möglichkeit die Boote zu verlegen.



Die Gegend dort ist recht ursprünglich und auch die Menschen. Gleich neben Murrays Haus wurde ein „Noodling-Contest“ abgehalten. Dabei taucht man im See, bewegt seinen Zeigefinder wie einen Wurm und hofft, dass ein Catfish (Wels) anbeißt, den man dann aus dem Wasser zieht; also Fischen ohne Gerät nur mit bloßen Händen. Angeblich sind die größten Fische 30 – 40 kg schwer, die so gefangen werden, gewogen und dann wieder zurück in den See gebracht werden.


Wir grillten einige hervorragende Texas Steaks und genossen die nette Terrasse von Murray und Hui sowie den Ausblick auf den geschrumpften See.


Donnerstag, 5. Juni 2014

KATY TRAIL

Martina

In Dallas wurde vor einigen Jahren auf einer ehemaligen Eisenbahnstrecke ein 3,5 Meilen großer Freizeitpark errichtet. Eine herrliche Fahrrad und Laufstrecke die von der SMU ( Universitäts Campus) im Norden bis zu Downtown "American Airlines Center" im Süden führt. Wie alles in dieser Stadt ist auch diese Strecke perfekt angelegt, ein eigener Laufpfad mit Tartanbelag, Fahrradweg mit Mittellinien gesäumt von Bambus, Palmen und blühender Buddlejabäume. Die Hunde werden selbstverständlich an der Leine geführt, und wenn man von Radfahrern überholt wird hört man von hinten "on your left".

Lustig sind Schilder wie: "watch your speed" und wenn man eine Straße quert gibt es natürlich Stop Schilder für alle und noch dazu ein Hinweisschild dass man rechts und links schauen soll.



Wir besuchten den Ort an dem J.F.Kennedy am 22. 11.1963 erschossen wurde,


und dann ging`s zum Pioneer Plaza. In einem 1994 angelegten Park wurde eine beeindruckende Viehtrieb Skulptur  errichtet, 70 übergroße Bronze longhorn cattles und 3 cowboys. Mir hat`s gefallen!






Mittwoch, 4. Juni 2014

80-ER LAUF UND PARTY

Florian

Martina werkt stundenlang an unserer Videoshow über unsere bisherigen Abenteuer. Wir sind in Kürze fertig damit und werden in Österreich zwei Abende machen, an denen wir von unseren Abenteuern in Wort und Bild berichten. Termine werden wir auf diesem unserem Blog verlautbaren – das wird wirklich super kann ich euch schon jetzt berichten.


Und dann haben wir am Vorbereitungslauf für den Dallas Marathon teilgenommen. 4,4 km am White Rock Lake in Dallas – auch Martina hat teilgenommen!! Am Anfang ging`s recht flott dahin und einige Läufer haben versucht Ausreißmanöver zu starten – ich habe mich Anfangs nur angehängt. Dann knapp vor dem Wendepunkt ist einer nach dem anderen „abgebröselt“ und ab der Wendemarke war ich vorne ganz alleine – Sheriffauto und dahinter ich so ging´s bis ins Ziel. Martina hat die Strecke auch mit Bravour gemeistert – wir haben ihr ja auch ganz tolle neue Laufschuhe gekauft.







Anschließend gab es eine 80-er Party mit Liveband und Musik aus den 80-ern. Für Martina war es lustig die Kleidung aus den Achtzigern wieder zu sehen – viele Leggins und Legwarmer und sehr bunt. Ich habe da nicht so viel Unterschied zu dem gesehen, was ich auch heute anziehe; offenbar war ich schon damals bekleidungsmäßig meiner Zeit voraus :-)