Mittwoch, 5. September 2018

KOMODOWARANE

2./3.09.2018

Martina

Jede Segelstrecke muss für die gewünschten Strömung gut geplant werden. Wir mit unserem alten PS schwachen Motor tun gut daran mit der Strömung zu segeln oder zu motoren, denn sonst fahren wir rückwärts oder wir kommen nicht vor Einbruch der Nacht an.

Wir nehmen die schmale Durchfahrt gleich neben Padar Island, haben leichte Gegenströmung, und nehmen Kurs auf Rinca Island.


Den Wind haben wir genau auf die Nase und so kreuzen wir wieder einmal hart am Wind auf. Immer wieder ändert sich das Wellenbild, mal glatt, dann wild und eine Seemeile später haben wir kleine spitze Strömungswellen, die auf größeren Windwellen herumtanzen. Es ist wieder einmal ein uneinschätzbares Strömungsdurcheinander. Unser Glück ist, dass wir genug Wind haben, und so erreichen wir 2 Stunden nach unseren Freunden, die die Strecke auf direktem Weg unter Motor bewältigt haben, auch unser Tagesziel.


Hinein in die tief eingeschnittene Südbucht Dasami von Rinca, denn dort soll es angeblich die seltenen Komodowarane geben.



Der Komodowaran ist die größte giftige Echse der Welt. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich auf wenige Inseln der kleinen Sundainseln. Rinca ist eine davon und angeblich sieht man hier mehr Prachtexemplare als auf der Nebeninsel Komodo.


Unser Anker fällt auf 14 Meter Wassertiefe genau vor dem Strand der Warane. Dingi ins Wasser und Neugierde stillen. Mit den Echsen ist nicht zu spaßen, denn sie erlegen sogar Wasserbüffel und Wildschweine, an einen Landgang ist daher nicht zu denken. Aus sicherer Entfernung und mit laufender Auguste bestaunen wir vier dieser mächtigen Tieren.



Ich würde sie als nicht sehr hübsch bezeichnen, aber das ist natürlich nur meine Meinung, imposant sind sie jedenfalls. Ihr Blick wirkt überlegen und angsteinflößend, ihr Gangbild bedingt durch ihre O-Beinen ist langsam und gemächlich. Sie sind keine schnellen Läufer und spüren ihre Beute mit der züngelnden Zunge auf. Ein Gift in ihrem Unterkiefer erleichtert ihnen ihre Beute erfolgreich zu töten.





Am Nachmittag feiern wir auf der Wind of Change den Geburtstag von Cleide. Wir werden verwöhnt, denn auf dem Kat gibt es einen Tiefkühler mit kulinarischen Vorräten noch aus Australien, einen Bordgriller und Eiswürfel. Ja bei so viel Luxus wird auch dementsprechend gefeiert.


Starke Fallböen während der Nacht und eine wild in der Strömung tänzelnde Esperanza lässt uns mehrmals in der Nacht nach dem Rechten schauen.

Am nächsten Vormittag fahren wir mit dem Dingi zu der unweit unseres Ankerplatzes gelegenen Untiefe. Nachdem die Wassertemperatur etwas kühl ist, gehe ich nur mit der 5 Liter Tauchflasche auf Unterwasserexpedition während Florian oben im Dingi aufpasst. Ich habe mir eigentlich nicht viel erwartet, aber ich wurde eines Besseren belehrt. So eine bunte und intakte Unterwasserwelt habe ich bislang nur im Roten Meer gesehen. Jetzt ärgere ich mich, weil ich meinen Fotoapparat nicht mitgenommen habe, aber ich mache unzählige Kopfbilder.

Um 14 Uhr entschließt sich Florian kurzfristig aufzubrechen und zum "Pink Sand Beach" zu segeln. Raus aus der Bucht und ab Richtung Norden. Die Strömung wird immer stärker und nach 1 1/2 Stunden haben wir gerade einmal 3 Seemeilen geschafft. Ich sitze am Vordeck und genieße die Sonnen, als Florian plötzlich den Kurs um 180° ändert. Zu viel Gegenströmung, das macht keinen Sinn. Wir segeln wieder zurück und liegen 30 Minuten später wieder vor Anker.
Macht nichts, wir haben ja Zeit.

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