Florian
Völlig unverwackelt wachen wir auf - es war eine angenehme Nacht. Ich schmeiße mich in meine Laufsandalen und genieße den breiten Stranbdboulevard von Napier als einsamer Läufer. Bei der Touristinfo brauche ich einen "Boxenstop". Toilettenbenutzung 20 cent - ich laufe leider Bargeldlos, aber die Dame, die die Toiletten kontrolliert und meine Situation erkennt meint: "Egal, ich soll sie trotzdem benutzen" (so etwas ähnliches muss es wohl gewesen sein, das sie in unvergleichlichem Neuseeländisch - das ist ein Sprache, die entfernt an Englisch erinnert - lächelnd zu mir sagt). So sind die Neuseeländer: sie denken mit und sind entgegenkommend; das habe ich jetzt bereits mehrfach erfahren dürfen. Etwa beim Jackenkauf im Katmandu, als der Käufer meinte, wir sollten mit unserem Kauf bis zum Wochenende warten, denn dann wären die meisten Jacken in Aktion. Oder heute beim Mountainbikepark, als neben dem Campingverbot ein Zettel hängt, dass der nächste kostenlose Campingplatz nur 3,2 km entfernt ist. Da können wir uns in Österreich und Europa eine dicke Scheibe davon abschneiden.
Mein Morgenlauf geht erleichtert - im wahrsten Sinne des Wortes - zu Ende und wir brechen Richtung Taupo auf. Es geht durch hügelige, saftig grüne Landschaft; Schafe, Rinder und überall blühender Ginster schmücken die Landschaft.
Erstaunlich finde ich die riesigen Wald-Kahlschläge, die nicht geräumt sind. Borkenkäfer gibt es hier offensichtlich nicht.
Eine ausgedehnte Hochebene gilt es zu überqueren und dann nach ca. 120 km fällt die Straße nach Taupo ab. Taupo liegt am Lake Taupo, dem größten See Neuseelands, und im Zentrum einer höchst aktiven vulkanischen Landschaft. Neben der Straße sehen wir Rauch oder Dampf aus spalten im Boden aufsteigen, aber die vulkanischen Besonderheiten besichtigen wir erst Morgen. Taupo ist außerdem ein Freizeitzentrum Neuseelands; perfekt für Wanderer, Mountainbiker und alle Varianten von Naturliebhabern und Freiluftsportlern.
Zunächst fahren wir über die Staumauer des Waikato River, der den Lake Taupo entwässert zum Aratiatia Kraftwerk. Das Kraftwerk öffnet jeden Tag mehrmals eine Schleuse im Stausee und lässt 15 Minuten Wasser ab; entsprechendes Wildwasser darunter ist die Folge und dieses Schauspiel besichtigen wir. Leider ist unser Platz auf der Brücke neben dem Kraftwerk nicht sehr geeignet die Wassermassen zu bestaunen - weiter oben wäre besser gewesen.
Vor der Schleusenöffnung |
Während der Schleusenöffnung |
Anschließend wollen wir noch den Naturpark der Craters of the Moon besichtigen, aber es ist schon zu spät. Dafür entdecke ich den Start der Mountainbikestrecken, die dieses Gebiet durchziehen mit obigem Hinweis. Mountainbiken muss hier super sein. Also suchen wir uns den erwähnten Campingplatz und finden gegen 18:00 Uhr noch einen netten Fleck. Viele Camper kommen nach uns, aber die besten Plätze sind bereits besetzt - für gute Stellflächen muss man sich hier wirklich rechtzeitig einfinden.
Leider kein €-Mail gekommen, keine Verbindung mit Österreich?
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