28.05.2018
Florian
Der Ankerplatz auf Saunders Islet erweist sich als holprig, da wir zwei Schiffe für den kleinen Platz sind. Der Katamaran TIGRESS mit Florrie und Sue aus Freemantle war schneller als wir und hat den Platz nahe am Strand beschlagnamt, weswegen wir ein wenig weiter draußen bleiben mussten, wodurch es bei Hochwasser ordentlich gewackelt hat (außerdem hat Sue Martina die schönsten Muscheln weggefunden - so ist das, wenn man geheime Ankerplätze preisgibt).
Aber für unsere heutige Strecke war ein zeitiges Aufstehen ohnedies notwendig, da bei Flut die Strömung stark nach Norden zum Kap setzt, weswegen man bei Niedrigwasser aufbrechen sollte. Und das ist um 3:45 Uhr!
Wir gehen sohin um 3:15 Uhr Anker auf, um die nächste Etappe in Angriff zu nehmen. Hinein in die Schifffahrtsstraße und glech wieder hinaus, da der Wind genau so kommt, dass der Weg zwischen den beiden Straßen optimal ist. Nur ein Riff dazwischen, also durch - als ich das Hindernis dann auf der elektronischen Karte näher begutachte, steht da:"IST NICHT IN POSITION!" Jetzt bin ich ganz sicher munter! Wo liegt das Riff nun wirklich, an dem ich uns 1 Seemeile vorbeisteuere. Durch den Feldstecher finde ich nichts, und daher verlasse ich mich auf die Zoning Charts (das sind die offiziellen Karten des Great Barrier Reef Nationalparks). Dort finde ich das Riff ein wenig weiter südlich, als eingezeichnet - da sind wir eh schon vorbei. Durchatmen...
Diese Nationalparkkarten fangen bei Bundaberg mit 19 an und hören bei Cape York mit 1 auf. Es war immer ein kleines Glücksgefühl, wenn ich eine Karte zusammenfalten und die nächste herausnehmen konnte.
Der Wind ist natürlich weit stärker als vorhergesagt, aber das sind wir eh schon gewohnt. Um 11:30 Uhr biegen wir bei einsetzender Ebbe in den Escape River. Durch die auslaufende Strömung, die auf den entgegensetzenden Wind trifft, baut sich in der Einfahrt eine unangenehme steile Welle auf. Aber zum Glück fahren wir ja mit der Welle (morgen müssen wir hier allerdings wieder hinaus). Die seichteste Stelle der Einfahrt ist 4,4 m bei 2,5 m Hochwasser laut Tidentabelle. Auch das müssen wir morgen bei Niedrigwasser berücksichtigen.
Dann sind wir im Fluss, lassen das Cape Don und das Geschaukle hinter uns, halten nach den Perlenbojen der örtlichen Perlenfarm Ausschau und finden unseren Ankerplatz in trübem Wasser bei pfeifendem Wind - sieht ganz nach Krokodilwasser aus. Wir sind bei Karte 1 angekommen...
Suuuper, die "oberste" Ecke von Australien habt ihr erreicht. Nur mehr ein paar Riffchens und dann ab nach Darwin. Passt mir auf die Krokos und die Schlangen auf, die sind selbst im Tierpark nicht ohne..
AntwortenLöschenLG Aus Mödling. A&P