Mittwoch, 13. November 2013

SAN NICOLAU


Florian

Es war unser letzter Tag in Palmeira. So nett es war bei unserer Ankunft zwei Tage zuvor – in zwei Tagen hat man wirklich alles mehrfach gesehen. Wir nahmen uns daher ein Aluguer (das sind die örtlichen Sammeltaxis) in den größeren Nachbarort Espargo (50 Cent/Person). Auch dort hatten wir nach zwei Stunden alles Wesentliche gesehen. Das Ortszentrum bildet ein netter Hauptplatz; drum herum Geschäfte – wobei man diese oftmals nicht als solche erkennt, da deren Eingänge vielfach nicht anders aussehen als jeder andere Hauseingang und Werbung bzw. Geschäftsschilder hier noch nicht erfunden sind.




Zurück in Palmeira schafft es Martina endlich ihre Zöpfchenfrisur geflochten zu bekommen. Sie sieht jetzt aus wie Bo Derek.


Schließlich abmelden bei der Policia Maritima, 700 Escudos bezahlen; der Beamte benötigt 10 Minuten um unsere Schiffspapiere in seinem Stapel Papiere wieder zu finden. Schränke oder Kästen gibt es in seinem Büro nicht, alles stapelt sich hinter seinem Schreibtisch. Schließlich sind wir zurück am Schiff und machen alles klar um beim ersten Tageslicht aufzubrechen.

Nach kurzem Frühstück gehen wir bei erstem Licht um 6:00 Uhr Anker auf. Wir haben 64 sm vor uns und wollen vor Einbruch der Dunkelheit in Carrical, der ersten Ankermöglichkeit auf der Nachbarinsel San Nicolau eintreffen – Sonnenuntergang um 18:00 Uhr - ein ambitionierter Plan also.

Der Wind kommt von achtern und wir segeln mit knappen 5 Knoten Kurs 259° - zu langsam. Also Maschine dazu und schon sind wir mit guten 6 Knoten unterwegs. Die Überfahrt ist angenehm. Plötzlich scheppert Martinas Angel – sie hat eine Goldmakrele gefangen. Als ich sie ausnehme geht meine Angel – eine zweite Makrele. Offenbar haben wir einen Makrelenschwarm gekreuzt.



San Nicolau taucht 8 sm vor Erreichen im Dunst auf – auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit ist die Sichtweite höchst begrenzt. Hohe Berge mit einem mächtigen Plateau am Ostkap, braun, schroff, mystisch. Vor Passieren des Kaps reffen wir die Genua in weiser Voraussicht. Und gut war es, denn die Insel steht dem Wind im Weg, was zu hervorragenden Fallböen an der Leeseite und 5-10 Knoten mehr Wind als an der Luvseite führt. Und dann liegt Carrical vor uns. Eine winzige palmengesäumte Bucht mit schwarzem Sandstrand, umrahmt von Felsen und Riffen. Fallböen von 20-25 Knoten empfangen uns. Wir stecken 60 m Kette und liegen sicher.


Martina kocht die Fische, die sie vor zwei Tagen gekauft hat – eine Art Barsch - knallrot mit riesigem Maul. Als Resultat räumt es mich in der Nacht durch; mein Körper scheidet durch sämtliche Körperöffnungen alles wieder im Eiltempo aus – Fischvergiftung. Am nächsten Morgen bin ich ein Laberl samt Fieber 38°. Also muss Martina das Schiff übernehmen.

2 Kommentare:

  1. Martina sieht super aus :-) aber aufpassen wegen Sonnenbrand auf der Kopfhaut, der würde mörderisch weh tun :-( gute Besserung für Florian ,Sabine

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