Freitag, 4. Oktober 2013

Straße von Gibraltar

Jeder der die Straße von Gibraltar durchfährt beschäftigt sich eingehend mit den Strömungsverhältnissen. Es gibt eine Vielzahl an Artikeln und Informationen, wann welche Strömung vorherrscht. Demnach war als Abfahrtszeitpunkt 5 1/2 Stunden nach dem letzten Hochwasser in Gibraltar optimal; gesagt, getan.

Hochwasser am 4.10. war um 3:10 Uhr Ortszeit. Um 8:30 Uhr sind wir also aufgebrochen; verschlafen tuckerten wir bei Windstille aus der Marina; gemeinsam mit unseren Freunden Roldan und Annemarie auf der ANGICAMARO.
Kein Wind, flaches Wasser. Nach Süden durch die Bucht von Gibraltar gings flott voran, 5,5 - 6 Knoten. Dann bogen wir ums Eck der Bucht nach Westen in die Straße von Gibraltar einb - und aus war der Spaß. Unsere Fahrt verlangsamte sich auf 2,4 Knoten - Gegenströmung - das war nicht ausgemacht. Wir versuchten näher unter die Spanische Küste zu fahren, da gings ein wenig schneller. Doch bei Punta  Tarifa, dem südlichsten Punkt von Kontinetaleuropa (oder Europa überhaupt??) war die Gegenströmung wieder da. Unser Fahrt verlangsamte sich bis auf 1 Knoten über Grund. Jetzt wurde uns einiges klar: Der Atlantik fließt immer ins Mittelmeer weil dieses mehr Wasser verdunstet als durch die Flüsse zufließt. Durch die Strömungen von Ebbe und Flut verlangsamt sich dieser Strom jedoch mehr oder weniger - "hinausgeschoben" wird man jedoch niemals. Das Mittlmeer läßt einen nicht so leicht aus.

Jetzt sind wir also im Atlantik angekommen. Viele sagen, dass man erst jetzt so richtig am Weg ist.

Als wir weit genug westlich waren setzten wir Segel und drehten nach Südwestenen ab, vorbei am Kap Espartel (westlich von Tanger/Marokko). Strömung? Natürlich! Mühsam kämpften wir uns unter Maschine und Segeln unseren Weg hinaus aus dem Trichter der Straße von Gibraltar.

Und dann waren wir durch. Die Strömung nahm ab. Wir drehten den Motor ab und segelten in sanfter Atlantikwelle Kurs 229° in unsere erste Atlantiknacht hinein. Schau ma´ wie das wird....

2 Kommentare:

  1. Falls es euch interessiert:
    Die Punta de Tarifa ist tatsächlich der südlichste Punkt auf dem Festland, der südlichste Punkt Europas überhaupt ist Kap Tripiti auf der griechische Insel Gavdos mit ♁34° 48′ 0″ N, 24° 7′ 0″ O.
    Wünsche euch eine gemütliche ruhige "prima nocte" auf dem Ozean.
    Anni

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  2. Wir wünschen euch auch viel viel Glück, Heidi und Peter

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