Sonntag, 25. November 2018

RAJA MUDA REGATTA 3.ETAPPE

22./23.11.2018

Florian

Die letzte Etappe der Regatta führt uns von Penang nach Langkawi - etwa 56 sm. Beim Start ist wieder kein Wind, und so motoren wir die Strecke entlang. Nach einer halben Stunde kommt Wind auf und die Wettfahrt wird gestartet.


RONA auf dem Weg zum Start

Start zur dritten Etappe

Der Wind ist diesmal halbwegs akzeptabel und wir kommen immer besser in Fahrt. SY EVENLIN haben wir zwei Meilen hinter uns gelassen. Doch dann kommt sie stark auf und ist einen Knoten schneller als wir - wie machen die das?? Ich schaue, ob sie vielleicht den Motor aufgedreht haben - Fehlanzeige. Sie ziehen vorbei und ich versuche aus der ESPERANZA das letzte herauszuholen, aber EVELIN läßt uns "stehen".


EVELIN fliegt heran...

...schließt auf ...

...und zieht vorbei.

Rudi ist schon ein ordentlicher Segler und hilft mir wo es geht - eine große Unterstützung. So geht es in die Nacht - und in die nächste Flaute. Wieder dümpeln wir mit 2-3 Knoten dahin und genießen unser Nudel-Abendessen bei Sonnenuntergang.

Langsam, langsam nähern wir uns dem Ziel. Hatte es zunächst so ausgesehen, als ob wir vor Mitternacht im Royal Yacht Club Langkawi ankommen würden, so schaut es jetzt nach 8 Uhr Morgens aus.

Um Mitternacht braut sich ein Unwetter zusammen. Immer dunklere, höchst bedrohlich aussehende Wolken türmen sich auf, bis ich die Segel einhole und wir nur mit der gerefften Genua den Weltuntergang abwarten. Der bleibt glücklicherweise aus, und wir bekommen lediglich 15 Knoten Wind - aber aus 90 ° versetzt.

Segel umbauen und weiterkämpfen - Meile um Meile dem Ziel entgegen. Wir wechseln uns mit Schlafen ab, und Rudi bringt uns gut voran. Als wir gegen 3 Uhr nur noch 3 sm vom Ziel entfernt sind, taucht links von uns die EVELIN auf. Leider hat sie uns auch entdeckt und zieht schon wieder heran. Wir müssen hart am Wind Richtung Ziel segeln - das geht sich nicht aus, da ist die Zielinsel im Weg. Wir wenden, um die nötige Höhe zu schaffen, EVELIN segelt hart am Wind weiter. Nach einer Meile wenden wir wieder und "zittern" uns hart am Wind dem Ziel entgegen. Wir es sich ausgehen?

Aus der Dunkelheit tauchen die Silhouetten von vor Anker liegenden Schiffen auf - unter anderem von dem Dreimaster "Lilli Marleen". Und dann sehen wir links von uns die rot blinkenden Positionslichter von EVELIN (grün hat sie nicht) schräg vor uns. Sie ist wesentlich langsamer als wir und wir schieben uns Meter um Meter näher an sie und das Ziel heran. Schließlich muss auch EVELIN wenden, sie hat sich mit der Höhe verkalkuliert und wir gleiten vorbei und um 3:40 Uhr, gute 6 Minuten vor ihr ins Ziel - das war spannend!! Auf Grund ihres schlechteren Handicaps ist EVELIN in der zeitberichtigten Wertung allerdings ca. eine halbe Stunde schneller als wir auf dem zweiten Platz.

Dafür schlagen wir sie auf anderem Gebiet. Auf Grund meines Protestes hat der Regattaleiter Jerry gegen das Ergebnis des Inshore Races einen "Redress" (also quasi einen Antrag auf Korrektur) eingebracht, weswegen ich vor dem Segelschiedsgericht erscheinen muss, um meine Sicht der Dinge darzulegen. Die Sache wird höchst professionell behandelt und schlussendlich wird der ESPERANZA der wohlverdiente zweite Rang vor EVELIN zuerkannt. Und ich bin wieder entspannt!

Mein Segel-Schiedsgericht

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