Donnerstag, 2. Februar 2017

TOAU - VALON

25. - 28.1.2017

Martina

Wir laufen um 14:30 Uhr in die Anse Amyot ein. Es ist eine schmale Durchfahrt in den Scheinpass im NW von Toau. Hier lebt Valon mit ihrem Mann Gaston, die ich seit 2010 aus Erzählungen von meinem Vater und von den Weltumseglern der SY Risomaru kenne. Seit damals freue ich mich auf das Paradies Toau in den Tuamotus.
Sobald wir die Engstelle passiert haben, eröffnet sich ein unbeschreibliches Bild vor meinen Augen. Türkisfarbiges ruhiges Wasser, weißer Korallenstrand, Kokospalmen, einige kleine Hütten mit einem Bootsanleger, und all das verschmilzt  mit meinen Vorstellungen einer perfekten Südseeinsel.
Die SY Cinderella ist schon 30 Minuten vor uns angekommen und ich rufe Dagmar zu: „Was sagt die Martina, wenn sie so etwas sieht?“ Dagmar antwortet: „Hier ist es so schön, hier bleib ich länger!“

Wir legen uns an eine Boje, lassen danach unser Dingi ins Wasser und fahren die Hausherren begrüßen. Am Steg erwarten uns zwei süße, schwanzwedelnde Hunde, und ein Fregattvogel, der immer wieder für einige Tage vorbei kommt und sich mit frischen Fischen füttern lässt.


Kurz darauf begegnen wir Valon, voller Freude treten wir ihr entgegen, aber sie begrüßt uns mit den fragenden Worten: „ Was macht denn ihr jetzt hier?“ Etwas erstaunt über die plumpe Begrüßung wechseln wir rasch das Thema und sprechen über meinen Vater, Ilse und die SY Risomaru, die ja schon vor 10 Jahren einen Monat hier verbracht hatten. Doch leider, Valon kann sich nicht erinnern.
Am nächsten Morgen nehme ich meinen Computer mit und zeige ihr Bilder von meinem Vater, doch sie kann sich nicht erinnern, sie meinte nur es kommen jedes Jahr ca. 200 Schiffe. Etwas später zeige ich erfolgreich Gaston die Bilder, er kann sich erinnern, wahrscheinlich haben die beiden gemeinsam einiges repariert.
Wir erzählen von uns und unserer Reise und versuchen das Eis zu brechen, doch irgendwie ist es schwierig. Valon versucht das Gesprächsthema immer wieder auf Gott zu bringen, oder uns zu fragen ob wir Rum, Wein, Bier, Olivenöl, Zangen, Batterien, Lesebrillen etc, etc………. für sie haben.
Auf diesem Motu leben im Moment nur 5 Personen. Früher hatten sie eine Perlenfarm, aber die haben sie schon vor Jahren aufgegeben. Sie leben von Lobster - und Fischfang und von Copra. Gaston fängt in einer Nacht 20-30 Kilo Lobster, die er dann in seine Reusen gibt und mit Haifischen füttert bis sie verkauft werden.


Valon ladet uns für kommenden Sonntag zu der von ihr gestalteten Messe ein, wir sagen in der Hoffnung auf ein Näherkommen zu.
Am Samstag machen Dagmar und ich einen Kanuausflug zum übernächsten Motu. Schwarze Wolken ziehen auf und wir paddeln in einer gespenstischen Stimmung.


Gemeinsam begeben wir uns wieder auf Muschel-Schatzsuche, aber der Anblick der Riffe ist ernüchternd. Millionen abgebrochene Korallenteile liegen am ca.10 Meter breiten Außenriff, der Begriff Korallenfriedhof trifft das Bild wohl am besten. Ohne nennenswerte Beute paddeln wir gegen Wind, Welle und Strömung wieder zu unseren Schiffen zurück. Der Muskelkater für morgen ist mir schon sicher.

Wir kaufen Gaston 2 große Lobster ab und ich koche auf der SY Cinderella Lobstersuppe und Spagetti mit Lobstersauce für uns. In der Küche der Esperanza ist leider für solch ein Vorhaben kein Platz und ich genieße den Luxus beim Kochen einen traumhaften Blick auf die Schönheit der Südsee zu haben.



1 Kommentar:

  1. Hi, kennt ihr auch den Bertel Bühring? Mit Hannes und Sabine Frühauf von der Cayenne hattet Ihr ja schon Kontakt. Schlimme Nachricht von der Odin von Bertel Bühring, immer schön beim Tauchen aufpassen!!! Ich verfolge ja noch so andere Weltumsegler, unter anderen ja auch euch

    http://www.odin-sailing.de/

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