Mittwoch, 8. Februar 2017

NONI

06.02.2017

Martina

Ich verlasse um 9:45 Uhr mit einem Sack Schmutzwäsche unser Schiff und spaziere wie beim Kinoabend vereinbart zum Flughafen. Dort arbeitet eine junge Französin, die mir angeboten hat bei ihr privat die Wäsche zu waschen. Sie teilt mir aber leider mit, dass sie zu wenig Wasser habe, und daher meine Wäsche doch nicht waschen kann. So mache ich mich mit meinem Sack auf und frage eine Polynesierin, die gerade in ihrem Garten steht, ob sie so nett wäre und ich meine Wäsche bei ihr waschen dürfe. Catherina sagt sofort ja und ihre Tochter Florence hilft mir dabei. Ich kann auch herrlich frische große Freilandeier bei ihr kaufen, die gerade von ihrer Schwägerin geliefert werden.




Florian fragt Catherina wie man das polynesische Wunderelexir aus der Nonifrucht herstellt. Sie reicht uns mit der Frage an eine ältere Dame – Noemi - weiter. Noemi hat früher hier auf Apataki mit ihrem zweiten Mann (dem Ortsgendarm) gelebt, und ist nach seinem Tod nach Tahiti gezogen. Sie hat 7 Kinder und viele Enkelkinder, von denen auch einige hier auf Apataki leben. Sie freut sich sichtlich über unser Interesse an der uralten Heilpflanze, nimmt uns an der Hand und schon geht es los. Wir ziehen durch einige Gärten und pflücken reife Nonis. Danach gehen wir ins Haus eines ihrer Enkelkinder,


waschen und schneiden die Nonis und bekommen die weitere Anleitung wie die Frucht weiter zu verarbeiten ist. In 7 bis 14 Tagen sollte der Saft fertig sein. Noni riecht wie Florians Laufsocken nach einem Marathon – oder noch schlimmer; das muss ja supergesund sein.


Danach geht sie mit uns noch in Nachbars Garten, holt einige Zitronen von Baum und sagt wir sollen mit ihr kommen. Am Ufer ihrer momentanen Unterkunft ist ein kleines Becken abgegrenzt, in dem sich einige Muscheln befinden.



Sie steigt mit einem Messer in der Hand ins Wasser und beginnt die Muscheln zu öffnen und danach zu säubern. Dann träufelt sie ein paar Tropfen Zitrone in die Muschel, reicht sie uns und sagt: „Mange!“ Ich schaue Florian hilfesuchend an, denn irgendwie schaut das sehr schlitzig und schlatzig aus. Florian kostet zuerst und ist begeistert. Die zweite Muschel verschwindet dann schon in meinem Mund und mir schmeckt es auch.


Die Muscheln leben hier ungefähr 10 cm unter dem Sand, und Florian hat sie nicht gleich gefunden. Erst als Noemi ihm beim Suchen half, fand er diese dann auch selbst tief im Sand versteckt. Reich mit Muscheln, Kokosbrot, Noni und in Rum eingelegte Vanillieschoten beschenkt, verabschieden wir uns von Noemi.


Am Nachmittag dürfen wir uns von einer netten Familie Wasser holen und werden sogleich reich mit Crepes aus Kokoswasser, gegrilltem Fisch und Kokostrinknüssen beschenkt. Morgen sollen wir um 16 Uhr wieder kommen, uns wieder Wasser und weitere Kokosnüsse abholen. Als Dank bringen wir eine neue Taucherbrille und eine große Rolle Verbandszeug, denn der angelegte Verband auf dem Bein des Mannes ist schon sehr schmutzig.

Marco und Miriama



Hier erleben wir die besondere Freundlichkeit der Polynesier hautnah. Wir fühlen uns herzlich willkommen und das ist wunderschön.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.