Sonntag, 1. Mai 2016

PAZIFIKÜBERQUERUNG 13.TAG

Martina

30.4./1.5.2016

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind! Mitten am Pazifik hat uns nun der Wind verlassen. Nicht nur uns, sondern alle Segelschiffe der Funkrunde berichten über wenig bis keinen Wind. Die Windwellen haben sich verabschiedet und es bleibt die lange, fast unspürbare Dünung von ca.2 Metern.

Abgesehen davon, dass wir uns im Schneckentempo  fortbewegen, haben wir es sehr gemütlich. Wir bewegen uns wieder halbwegs normal an Bord und kriechen nicht mehr auf allen Vieren über den Bretterboden. Wir sollten uns einmal filmen, wenn wir wieder wie die Babys am Hosenboden durchs Schiff robben.

Florian ist unermüdlich darauf bedacht, jeden auch noch so kleinen Windhauch einzufangen. Ich glaube jede erdenklich mögliche und auch unmögliche Segelstellung sind wir durch. Groß rauf, Bullenstander festzurren, Genua ausbaumen wunder bar es läuft. Keine 10 Minuten später schlagen die Segel; Groß runter, Fock dazu und ausbaumen, herrlich es läuft. Der Wind dreht und wieder schlagen die Segel; Kurskorrektur, Genua etwas mehr fieren, und Fock etwas dichter nehmen, bravo so geht's besser. Wir nehmen ein Buch zu Hand und beginnen zu lesen. Von kurzer Dauer, die Segel schlagen, dass es uns durch Mark und Bein geht. Nein, das kann so nicht bleiben. Groß wieder rauf, Fock Baum wieder abbauen, Kurs ändern und die Fock gerefft dazu stehen lassen. Genua nachjustieren und schon segeln wir wieder für 10 Minuten angenehm über den Pazifik. Dieses Geduldspiel zieht sich über den gesamten 13. Segeltag, aber wir sind ja nicht abergläubig!!

Zu unserer großen Freude hat heute wieder eine Babydorade angebissen, das Abendessen ist gerettet.


In der Nacht hat uns dann der Wind für einige Stunden ganz verlassen. Florian birgt um 5h in der Früh alle Segel, nachdem ihm ein heftiger Regenguss zwar eine gute Dusche aber dennoch keinen Wind bereitet hat, und legt sich auch schlafen. Ein davor entdecktes Frachtschiff in 3 Seemeilen Entfernung birgt keine Gefahr; es hat das AIS eingeschaltet.

Hoffentlich kommt der Wind bald wieder zurück, denn die Überfahrt dauert unter guten Bedingungen schon lange genug.

Wir bedanken uns wieder einmal sehr, sehr herzlich bei Roman unserem Sohn und unserem Freund Andreas aus Deutschland, die täglich unseren Blogbeitrag ins Netz stellen und mit aktuellem Positionsbild versehen. Ihr macht eure Arbeit wirklich super und das hilft uns enorm dieses Abenteuer durchzustehen.

Position 01.05.2016, 16:00 UTC, 09°09´S 115°45´W, Log 3107, etmal 83sm; es geht uns gut






2 Kommentare:

  1. Marianne Grädel2. Mai 2016 um 09:24

    Und ich hatte schon Bedenken, euch würde langweilig werden...
    Wir denken fest an euch und immer wieder kommt im Alltag der Gedanke, was ihr wohl macht?
    Herzliche Grüsse
    Marianne

    AntwortenLöschen
  2. weiterhin alles gute für eure fahrt. bussal sabine

    AntwortenLöschen

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.