Mittwoch, 6. April 2016

RADTOUR FÜR GROSSE

Florian

Diesmal borge ich mir alleine ein Mountainbike aus, um mir den Rest der Insel anzusehen. Mathias, ein 21-jähriger Däne von der SY SAHULA, begleitet mich. Es gibt daher kein Taxi, das uns zum höchsten Punkt bringt und auch keine „Abschlepplösungen“ – endlich darf ich treten, wie es mir passt.

Zunächst geht es nach Bellavista, doch diesmal biegen wir links ab und nicht rechts wie das letzte Mal bei der Radltour. Bergauf, bergauf – Santa Rosa ist der nächste Stopp, und das ist gut so, damit Mathias wieder aufschließen kann. Er ist zwar beim Wegfahren immer vorne weg, aber nach 5 Minuten kommt er mir „entgegen“ und kann dann meinen Rhythmus nicht halten - aber eh Wurscht, wir sind ja nicht auf der Flucht. Schließlich überqueren wir den höchsten Punkt der Inselstraße und kommen zu den Los Gemelos – zwei erloschene Krater, die mitten in der sehr grünen Landschaft stehen. Hier oben ist das Klima und damit die Vegetation ganz anders – grüner und dicht bewachsen. 


Weiter geht’s wieder über Santa Rosa zur Rancho-Primicias. Wir genehmigen uns ein Mittagessen, das sich als Touristennepp herausstellt; statt des üblichen Menüs bekommen wir ein kleines Stück Fleisch mit Reis und ein paar Gemüsestreifen – dafür kostet das ganze USD 12,00 statt den üblichen USD 4,00-5,00. Ich mag keine Touristenfallen.

Auf der Ranch gibt es zwei Sehenswürdigkeiten; Galapagosschildkröten in quasi freier Wildbahn und einen Lavatunnel. Die Schildkröten sind wirklich beeindruckend, wie sie sich behäbig durch die Landschaft und die Tümpel schieben. 


Als wir eigenartige röhrende, stöhnende  Geräusche hören, haben wir die einmalige Gelegenheit zwei Schildkröten bei der Fortpflanzung zu beobachten. Für den Bullen ist das Schwerstarbeit; er hält oft inne und rastet sich offenbar aus; angeblich dauert so ein Geschlechtsakt bei Galapagosschildkröten 4 Stunden (aus Gründen der Diskretion gibt es davon natürlich keine Fotos).
  


Der Lavatunnel ist rasch besichtigt und wir kämpfen uns über die Schotterstraße der Ranch wieder bergauf zur Hauptstraße. Nun geht´s bergab – was wir beide mittlerweile sehr zu schätzen wissen. Dennoch machen wir einen Abstecher in eine kleine Nebenstraße - Guayabillos; eine Gebiet mit vielen Landwirtschaften; offenbar die Speisekammer der Isla Santa Cruz. Maracuyaduft in der Nase lässt mich das Unterholz erforschen und ich finde Maracuyas im Überfluss; wir stopfen unsere Rucksäcke voll und genießen jeder ein halbes Dutzend dieser Früchte als Pausennahrung. Zurück zur Hauptstraße – natürlich wieder bergauf – dann noch zu den großen Lavatunnels, die Mathias noch nicht gesehen hat; die sind wirklich das Highlight der Insel.

Schließlich treten wir den Heimweg an, machen auch noch beim Lavatunnel El Mirador halt und finden mitten auf dem dortigen Parkplatz, gleich neben der Straße, ebenfalls eine große Schildkröte.


Fazit: 60 km, viele Höhenmeter und warm war´s, aber eine super Tour.

1 Kommentar:

  1. Marianne Grädel7. April 2016 um 07:52

    Glaube ich gerne, dass die Schildkröten Zeit brauchen für die Fortpflanzung. Die sind zum Teil ja schon uralt. Oder? In dem Alter will keiner mehr fotografiert werden beim Liebesspiel (und vorher auch nicht). :)

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