Freitag, 6. September 2013

ÜBERFAHRT NACH MENORCA


Martina

Nachdem wir einen herrlichen Tag in Bonifacio verbrachten, haben wir gleich am nächsten Morgen Richtung Menorca abgelegt. Ca 250 Sm liegen vor uns, das heißt, wenn der Wind wie vorhergesagt mit 10 Kn aus Ost bläst, sollten wir in 48 Std. auf Menorca sein. Voller Euphorie fahren wir unter voller Besegelung, Groß, Genua und Fock mit bis zu 6 Kn unserem Ziel entgegen. Der Wind kommt zwar aus N, und deshalb ist es etwas kühl,


doch wir können auch unter diesen Bedingungen wunderbar nach Menorca segeln. Wir sind im Glücksrausch, alles passt perfekt, Wind, Zeitplan und Menueplan. In der Haubenkombüse wurde Tomaten mit Mozzarella und Bärlauchpesto und danach Schweinslungenbraten mit Lauchreis und grünem Salat vorbereitet. Wir schmatzten um die Wette, das Glück war uns meilenweit anzusehen. Leider hat der Wind in der Nacht dann doch wieder stark nachgelassen und gedreht, die Segel haben zu schlagen begonnen, und so waren wir gezwungen das Großsegel zu bergen und durch die ausgebäumte Genua und Fock zu ersetzten. Am nächsten Morgen noch immer nicht viel Wind, ich vermeide so gut es geht ins Schiff zu gehen und beobachte den Horizont, und gut war`s. Plötzlich sehe ich auf der Stb Seite ca. 200m entfernt einen Wal 2m hoch blasen, leider ist er nicht in unsere Richtung geschwommen, das wäre die perfekte Sensation gewesen. Doch zu meiner großen Freude haben uns dann wieder einige Delphine besucht!


Am Abend hole ich die Angel ein, und siehe da, ein Fisch zappelt an unserem Tintenfischköder, jetzt schnell, Florian holt seine Handschuhe und ein Messer, wir sind bereit für ein Captain`s Dinner. Zu spät, genau in dem Moment als Florian nach dem Fisch greifen wollte, schafft dieser den Weg in die Freiheit, aus der Traum von der Goldmakrele mit Knoblauch und Rosmarinkartoffeln.
Die zweite Nacht verläuft windtechnisch gesehen ebenso dürftig wie die Erste. Aber Michelangelo hätte seine Freude!


Wir verlieren zu viel Zeit und schnell wird klar wir brauchen sicher eine dritte Nachtfahrt, eigentlich kein Problem, aber jetzt gibt`s ab ca 16h gar keinen Wind mehr, wieder dümpeln wir wie ein Spielzeugboot am Ozean in der Dünung, noch ca.30Sm vor Menorca herum, Segel rauf, ausbäumen, reffen Segel runter und Schlussendlich nach 7 schrecklich ungemütlichen Stunden starten wir um 5h Früh den Motor und fahren die restlichen Meilen in den Hafen von Puerto de Fornells. Eine relativ schmale Einfahrt die sich dann in einen riesigen Naturhafen verbreitet.


Um 9:30 legen wir todmüde an, 247 Sm in 72 Stunden, damit kommen wir sicher nicht in Guinessbuch der Rekorde. Heute Abend lassen wir uns in der Calla Fornells mit einem spanischen Essen verwöhnen, es ist eine sehr nette Hafenpromenade hier, mit vielen Restaurants und kleinen Fetzengeschäften, wir haben uns aber trotzdem lieber ein großes Angelnetz gekauft!







1 Kommentar:

  1. ich - wir konnten den angekündigten donnerstag nicht erwarten . ich lese eine zufriedene Seereise ?
    wir freuen uns und das wasser läuft im mund bei dem menü zusammen .
    lg Marlene und Peter
    Peter lest bereits mit .

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