Samstag, 7. September 2013

PLANÄNDERUNG

Florian

Nach einer geruhsamen Nacht in Port Fornells/Menorca und dem vergeblichen Versuch am Morgen noch im Supermarkt einzukaufen (beide Supermärkte im Ort sperren erst um 10:30 Uhr auf) legen wir ab. Ziel ist Ciutadella an der Westküste von Menorca.

Der Wind kommt von achtern und so gibt es Genusssegelen vor dem Wind entlang der Nordküste von Menorca; wir passieren Cap Cavallieria. Plötzlich „spinnt“ der Wind und kommt fünf Minuten später aus 30 Grad von Backbord vorne – also hart am Wind weiter. Nun war klar, dass wir nach Ciutadella kreuzen mussten. Der Wind legte zu und wir tauschten die Genua gegen die kleinere Fock. Als es Zeit gewesen wäre zu wenden beschlossen wir gleich nach Mallorca zu segeln; 25 sm offenes Meer; es würde knapp werden vor Einbruch der Dunkelheit drüben anzukommen, aber gegen den Wind ach Ciutadella aufzukreuzen war und zu blöd.

Der Wind war perfekt – zwischen 15 und 19 Knoten aus 90 Grad Backbord; die ESPERANZA galoppierte wie ein junges Fohlen mit 6,5 bis 7 Knoten über die Wellen (obwohl… bei 6,9 Knoten war Schluss; die 7 Knoten Schallmauer haben wir nicht wirklich durchbrochen). So ging es die nächsten Stunden- unglaublich; so kommt man weiter. Martina hatte „Glück“ - eine große Welle stieg völlig unvorhergesehen ein und Martina war waschlnass – es blieb die einzige Welle auf der Überfahrt, die den Weg aufs Deck gefunden hat; irgendwie hatte Neptun mit Martina noch eine Rechnung offen; wahrscheinlich hat ihm ihre Kritik über die letzte Nacht vor Menorca nicht gefallen.

4 sm vor Cap de Formentor, dem nordöstlichen Kap von Mallorca zog dann irgendwer den Stecker raus und der Wind war vorbei. Also Motor angestartet und die letzte Stunden gemotort. Um 19:30 fiel der Anker in der Cala Figuera. Es schaute aus wie in einem norwegischen Fjord. Steile Küste, Felsen, grüne Vegetation.





Leider passten auch die dunklen Wolken zum norwegischen Ambiente. Nach einem Hervorragenden Abendessen aus Martinas Trickkiste legten wir uns zufrieden in unsere Kojen. Da pfiff auch schon die erste Fallböe mit 20 Knoten übers Deck. Der Ankeralarm war zwar gestellt, aber bei solchen Windstößen schläft man nicht wirklich gut. Und dann wurden wir von Blitz und Donner und Regen geweckt – um 3:30 Uhr – na super. Also alles dicht gemacht und gehofft dass das Gewitter nicht in unsere Richtung zieht. Glücklicherweise hat es das auch nicht gemacht, und so konnten wir zumindest ein paar Stunden Schlaf finden (obwohl Martina meinte ich hätte gleich wieder geschnarcht – aber alles glaub ich ihr dann auch wieder nicht).

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