Mittwoch, 24. Oktober 2018

JAVA EINTOPF


19.-21.10.2018

Florian

Wind ist angesagt, und den muss man hier nützen, denn sonst spielt man nur Motorboot. Um 10:30 gehe ich Anker auf – Ziel North Bangka Island, ca. 125 sm nach Nordwest. Und der Wind ist zwar angesagt, aber das ist auch schon alles. Also Motoren – aber zumindest keine blöde Gegenströmung, das ist ja auch schon was. Dann um 15:30 Uhr kommt aber doch Wind und ich kann volle Segel setzen – bis 16:45 Uhr, als wieder Flaute herrscht. So geht es durch die erste Nacht, bis dann in den frühen Morgenstunden doch wieder Wind aufkommt – angesagt ist er ja.

Delfine begleiten mich ein Stück meines Weges
Und der Wind dauert bis 13:00 Uhr, dann ist er wieder weg,  und kommt nach einigen Stunden wieder und ist dann wieder weg. Ich befinde mich eindeutig in der tropischen Konvergenzzone – hier ist Wettereintopf – von allem ein bisschen.

So wie mein Essen – ich bin ja kein so berühmter Koch, eher berühmter Esser. Und mit den chinesischen Fertigsuppen bin ich auch bis auf weiteres fertig, die hab ich durch. So koche ich Nudeln, dann kommt in eine anderen Topf eingekochtes Rindfleisch, je eine Dose Mais, Bohnenmix, Erbsen - was finde ich noch? – restliche Chalapenjo Pfefferoni, eine Dose Kochcreme (warum auch nicht?) und ein Teelöffel Rote Currypaste, damits nicht zu fad schmeckt. Alles zusammenrühren – fertig – JAVA EINTOPF!! Und viel davon – das kann ich jetzt die nächsten drei Tage essen.
Essen ist kein Problem, irgendetwas finde ich immer und irgendwie isst man auch ständig. Womöglich liegts ja am erhöhten Kalorienverbrauch, wenn man nichts schläft.

Java Eintopf - aber viel!

Nord Bangka geht sich bei Tageslicht nicht mehr aus, also gleich weiter nach South Lingga – weitere 95 sm – und sohin auf in die zweite Nacht. Ich mache mir so eine Art Bett im Cockpit, damit ich draußen meine Schlafetappen konsumieren kann und nicht extra aufstehen muss für einen Kontrollblick.

Mit Wind geht’s durch die ganz Nacht und ich komme gut voran – geht doch, warum nicht gleich? Ein wunderschöner Morgen bringt neue Energie und ein klarer Gottesbeweis steht am Himmel. Erst unlängst habe ich wieder mit einem überzeugten Atheisten über Gott diskutiert, den es seiner Meinung nach nicht gibt, weil man ihn nicht beweisen kann.

Gottesbeweis
Na wenn das kein Beweis ist – und offenbar ist Gott christlich, selbst im muslimischen Indonesien.

Der Wind schwächelt und um 13:00 Uhr starte ich wieder die eiserne Genua, um mich heute vor Anker ausschlafen zu können. Die Einfahrt nach South Lingga ist abenteuerlich – 3,5 Knoten Gegenströmung, Welle, Riffe links und rechts – wie in den Atollen der Tuamotus. Aber mit Geduld (was bleibt einem auch anderes über) schaffe ich auch diese Einfahrt und um 17:00 Uhr fällt nach 217 sm, davon 23 Stunden unter Motor, der Anker – jetzt gibt’s den restlichen JAVA EINTOPF und dann ab ins Bett! Meine Position: 00°18,4`S 104°58,8`O

Einfahrt South Lingga